Das hängt davon ab, wie Sie das Fernglas einsetzen. Für Beobachtungen aus der freien Hand sind 7- bis 12-fach optimal. Bei höheren Vergrößerungen verwackelt das Bild ohne Stativ zu sehr. Zudem wird das Sehfeld mit steigender Vergrößerung kleiner. Sie erkennen also mehr Details, aber bewegte Objekte wie Vögel verlieren Sie schneller aus dem Blickfeld.
Das beste Fernglas fĂĽr jeden Einsatzbereich
Durch exzellente Feldstecher Natur hautnah erleben
Ferngläser
Mit dem Fernglas den Wundern der Natur auf der Spur
Die Basis: das Anwendungsgebiet
Bevor Sie sich die ersten Ferngläser ansehen, sollten Sie sich über die Antwort folgender Frage Gedanken machen: Wofür möchten Sie das Fernglas hauptsächlich verwenden? Denn der Anwendungsbereich bestimmt, welche Eigenschaften Ihr Fernglas mitbringen muss. So sollte ein Jagdfernglas auch in der Dämmerung ein helles Bild liefern. Ein Marinefernglas für Ihren nächsten Segeltörn darf hingegen keine zu hohe Vergrößerung haben, damit Sie ein ruhiges Bild erhalten. Außerdem muss es natürlich wasserdicht sein. Und wer sich die Natur gerne auf Wanderungen anschaut, der freut sich über ein möglichst geringes Gewicht. Denn wenn man lange unterwegs ist, zählt jedes Gramm.
Hier finden Sie unsere Ratgeber zu Ihrem Einsatzgebiet:
Die zwei wichtigsten Kennzahlen
Die Vergrößerung
Je größer desto besser, richtig? Leider ist es nicht so einfach. Denn eine starke Vergrößerung bringt uns zwar beim Blick durch das Fernglas besonders nah an unser Beobachtungsobjekt heran. Sie sagt aber nichts darüber aus, wie viel wir durch den Feldstecher tatsächlich erkennen. Denn ob das Motiv bis ins Detail aufgelöst wird, bestimmen Objektivdurchmesser, Glasmaterial, Vergütung und die Qualität der gesamten Optik.
Welche Vergrößerung für Ihr Fernglas die richtige ist, entscheiden Sie vor allem anhand des Einsatzzwecks. Denn manchmal ist mehr einfach zu viel. Wenn Sie z. B. beim Beobachten oft den Ort wechseln und Ihre Hingucker schnell vor Ihnen erscheinen, sollten Sie keine Vergrößerung über 12-fach wählen. Darüber wird es schwierig, aus freier Hand über längere Zeit ein ruhiges Bild zu bekommen, und Sie brauchen ein Stativ. Für Astronomen ist eine hohe Vergrößerung hingegen enorm wichtig: Schließlich befinden sich ihre Beobachtungsobjekte extrem weit weg. Und weil sie sich anders als ein Vogel oder Wildtier nicht abrupt bewegen, können sie bequem von einem festen Standort durch ein Fernglas auf einem Stativ bewundert werden. Beim Segeln sorgt hingegen der unruhige Untergrund bei hohen Vergrößerungen für wackelige Bilder, auf denen Sie nicht viel erkennen. So hat sich für die Anwendung auf dem Wasser die 7-fache Vergrößerung bewährt. Und wer die Landschaft beim Wandern beobachten möchte, sollte beachten, dass das Sehfeld bei einem Fernglas mit hoher Vergrößerung kleiner ist. Sie betrachten also einen kleineren Ausschnitt.
Damit Sie eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie groß Ihr Beobachtungsobjekt durch eine bestimmte Vergrößerung vor Ihren Augen erscheint, gibt es eine ganz einfache Rechnung:
Vergrößerung x 100 = Entfernung in Metern, bei der das Objekt 100 m entfernt wirkt
Wählen Sie also ein Fernglas mit 12-facher Vergrößerung bei einer Entfernung von 1200 m (12 x 100), dann erscheint es so, als sei Ihr Motiv nur 100 m weit weg.
Der Objektivdurchmesser
Unter dem Objektivdurchmesser versteht man die Größe der Linsen, die sich vorne am Fernglas befinden. Anders als die Vergrößerung sagt er einiges über die Abbildungsleistung eines Fernglases aus. Denn je größer der Objektivdurchmesser ist, desto mehr Licht gelangt durch die Optik an die Augen und desto heller ist das Bild. Allerdings wird das Fernglas auch schwerer. Wer also sowieso nur bei strahlendem Sonnenschein auf lange Wandertour geht, wählt einen kleinen Objektivdurchmesser. Das Licht am Tag und bei gutem Wetter reicht aus und die Optik ist entsprechend leichter. Beobachtungen in der Dämmerung verlangen hingegen einen Durchmesser von mindestens 50 mm.
Das Sehfeld
Das Sehfeld beschreibt, wie groß der Bereich ist, den Sie bei einer Distanz von 1000 m mit dem Blick durch das Fernglas überschauen können. Manchmal erscheint die Angabe als Gradzahl. Den Meter-Wert bekommen Sie aber ganz schnell heraus: Multiplizieren Sie die Gradzahl einfach mit 17,45. Besonders wenn Sie Objekte beobachten, die sich schnell bewegen wie z. B. auf Sportevents, ist ein großes Sehfeld wichtig. Nur dann können Sie Ihr Motiv durch Ihr Fernglas auch rasch finden und gut im Auge behalten.
Das Glasmaterial
Wie überall gibt es auch beim Fernglas gravierende Unterschiede bei der Materialwahl. Hier ist das Glasmaterial, das für die Prismen und Linsen verwendet wird, von besonderer Bedeutung. Bei den BRESSER Ferngläsern
- Optisches Bk-7 Glasmaterial (Bor-Kronglas) = Standard fĂĽr gute Abbildungsleistung
- BaK-4 Glasmaterial (Barium-Kronglas) = noch bessere Detailauflösung und helleres Bild
- ED-Glas (Extra-Low-Dispersion-Glas) = sehr hohe Qualität für farbtreue, brillante Bilder
Die Fokussierung
Bei Ferngläsern gibt es zwei Methoden, um das Motiv scharfzustellen: Den Mitteltrieb (Zentralfokussierung) und die Einzelokulareinstellung. Ein Fernglas mit Mitteltrieb lässt sich schneller einstellen – ein absoluter Vorteil bei der Beobachtung von Objekten in Bewegung oder wenn Sie öfter das Beobachtungsobjekt wechseln wollen. Achten Sie beim Fernglas mit Mitteltrieb auf den Fokusweg, also die Anzahl der Umdrehungen über den gesamten Fokusbereich. Oft haben sehr günstige Ferngläser einen sehr langen Fokusweg von 2,5 bis 3 Umdrehungen. Dagegen kommen die meisten BRESSER Ferngläser mit nur 1,5 oder 1,75 Umdrehungen aus. So stellen Sie bei einem Objektwechsel viel schneller scharf und verpassen keinen wichtigen Moment.
Bei der Einzelokulareinstellung befindet sich je ein Rad an beiden Okularen, über die Sie die Schärfe entsprechend regeln. Sie kommt vor allem auf See zum Einsatz, wo der Fokus auf unendlich gestellt wird. Der Vorteil: Sie müssen die Einstellung am Fernglas nur einmal vornehmen, weil sie sich nicht so leicht wieder verstellt wie beim Mitteltrieb.
Besonderheiten für Brillenträger
Natürlich bietet BRESSER auch für Naturliebhaber mit Sehhilfe die passenden Ferngläser. Diese sorgen mit folgenden Eigenschaften für einen komfortablen Blick in die Ferne:
- Umklappbare Gummi- oder Twist-up-Augenmuscheln
Bei Brillenträgern befinden sich die Augen automatisch weiter weg vom Okular als bei Beobachtern ohne Sehhilfe. Um den idealen Abstand zwischen Auge und Okular-Linse wiederherzustellen, lassen sich die Augenmuscheln am Fernglas entweder nach außen klappen oder eindrehen. - Okulare mit erhöhtem Augenpunkt von mindestens 13,5 mm
Dadurch können auch Brillenträger das komplette Sehfeld durch Ihr Fernglas komfortabel erfassen. - Dioptrienausgleich
Den Unterschied in der Sehstärke des linken und des rechten Auges haben Sie mit dem Dioptrienausgleich ruckzuck kompensiert. Hier kann sich ein Blick auf die maximale Einstellung lohnen.
Die Austrittspupille
Mit der Austrittspupille ist der helle Punkt gemeint, der an der Okularseite des Fernglases auf das Auge trifft. Die Größe ist besonders für Beobachtungen bei schlechten Lichtverhältnissen wie z. B. in der Dämmerung wichtig, denn sie beeinflusst die Helligkeit des Bildes. Berechnen lässt sie sich wie folgt: Objektivdurchmesser / Vergrößerung.
Doch wie bei der Vergrößerung gilt auch hier: Größer ist nicht immer besser. Hier spielt das Alter des Beobachters eine Rolle. Denn während sich die Pupillen eines jungen Menschen bei Dunkelheit noch bis zu 7 mm vergrößern, schafft das Auge eines 50-Jährigen nur noch ca. 5 mm. Ein 7x50 Fernglas wäre also für einen Naturbeobachter in diesem Alter nur unnötig schwer und ein leichteres 8x42-Fernglas wohl die bessere Wahl.
Die VergĂĽtung
Bei der Beobachtung mit einem Fernglas ist ein Faktor besonders wichtig: Licht. Je mehr davon durch die Optik zu den Augen gelangt, desto heller und kontrastreicher ist das Bild. Darum werden bei Qualitätsferngläsern verschiedene Vergütungen auf das Glas aufgedampft, die Reflexionen reduzieren und für eine höhere Lichttransmission (Lichtdurchlässigkeit) sorgen. Neben vollvergütetem und noch besserem vollmehrfachvergüteten Glas kommt bei hochwertigen BRESSER Ferngläsern auch die exzellente UR-Vergütung (Ultimate Reflection) zum Einsatz, die bei der Helligkeit eine ganze Schippe drauflegt. Die hervorragende Dielectric-Vergütung ist in der Dämmerung und bei schlechten Wetterverhältnissen Gold wert, weil sie durch die hohe Lichtdurchlässigkeit ein noch helleres und klareres Bild ermöglicht. So sind z. B. die BRESSER Pirsch-ED-Ferngläser mit dieser speziellen Vergütung ausgestattet. Wenn es um den Kontrast geht, sind Ferngläser mit Phasenvergütung ganz vorn dabei. Perfekt um z. B. Fellstrukturen oder Federn beim Birdwatching zu beobachten, bieten sie ein kontrastreiches und hochauflösendes Bild.
Das Gehäuse
Egal ob auf der Jagd, beim Wandern oder auf See, in der Natur kann es schon mal rau zugehen. Darum sollte ein Fernglas ein stabiles und wetterfestes Gehäuse haben. Besonders praktisch ist eine (Teil-)Gummiarmierung, denn sie schützt Ihr Fernglas bei Stößen sowie gegen Spritzwasser. Außerdem liegt es damit jederzeit gut in der Hand. Die Gummiarmierung der BRESSER Ferngläser ist bei normalem Gebrauch lichtecht und unempfindlich gegen Sonneneinstrahlung. Mit einem wasserfesten Gehäuse übersteht der Feldstecher dann auch die Dusche im Dauerregen, ohne dass Flüssigkeit ins Innere gelangt. Einige Ferngläser sind zusätzlich mit Schutzgas gefüllt, z. B. mit Argon oder Stickstoff. So können die Linsen von innen nicht beschlagen, auch wenn die Temperaturen einmal stark schwanken.
Porro- oder Dachkant-Bauart
Bei der Auswahl Ihres Fernglases werden Ihnen die Begriffe „Porro“ und „Dachkant“ immer wieder begegnen. Hierbei handelt es sich um die Bezeichnung der verwendeten Prismen. Porro-Ferngläser zeichnen sich durch eine breitere Bauform aus und sind nicht so handlich, leicht und kompakt wie entsprechende Modelle mit Dachkant-Prismen. Allerdings sehen Ihre Beobachtungsobjekte durch den größeren Abstand zwischen den Objektiven ein wenig plastischer aus. Vor allem bei hohen Vergrößerungen und kurzen Entfernungen lässt sich dies sehr schön beobachten.
Fernglas mit dem gewissen Extra
Einige Ferngläser können mit nützlichen Features aufwarten, die Ihnen das Beobachterleben leichter machen. So zeigen Ihnen einige Marine-Ferngläser mit ihrem integrierten Kompass direkt die Himmelsrichtungen. Zudem kann Ihnen auf dem Wasser eine Strichplatte bei der Ermittlung von Größen und Entfernungen helfen. Wer hingegen gerne mit höheren Vergrößerungen beobachtet und dabei lieber auf ein Stativ verzichtet, entscheidet sich für ein Fernglas mit integriertem Bildstabilisator. So genießen Sie z. B. auch bei 16-facher Vergrößerung wackelfreie Bilder aus der freien Hand. Schauen Sie sich direkt im BRESSER Onlineshop um und finden Sie das optimale Fernglas für Ihre großen Augenblicke in der Natur.
Die erste Zahl gibt die Vergrößerung an und die zweite den Durchmesser der Objektivlinsen in Millimeter. Somit hat das 8x40-Fernglas eine 8-fache Vergrößerung und 40-mm-Objektivlinsen.
Bei einer hohen Vergrößerung erkennt man zwar mehr Details, überblickt aber ein kleineres Sehfeld. Je größer der Objektivdurchmesser ist, desto mehr Licht gelangt ins Fernglas und sorgt für ein helleres Bild.
Die Dämmerungszahl ist ein rein rechnerischer Wert, der die Detailerkennbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen beschreibt. Er errechnet sich wie folgt:
Quadratwurzel aus (Vergrößerung x Objektiv-Durchmesser)
Ein 8x42-Fernglas hat also eine Dämmerungszahl von 18,3. Wichtig: Die Dämmerungszahl berücksichtigt keine leistungssteigernden Faktoren wie Glasmaterial oder Vergütungen!
Generell gilt: Bei hohen Vergrößerungen wird das Bild meist etwas dunkler und schwerer ruhig zu halten. Außerdem überblicken Sie damit ein kleineres Sehfeld. Allerdings sehen Sie dadurch auch mehr Details.