Fernglas-Objektiv
Die Objektivlinse eines Fernglases sammelt das Licht auf einer größeren Fläche, als es das unbewaffnete Auge kann. Dadurch ist das Fernglas in der Lage, entfernte Objekte mit hoher Auflösung vergrößert darzustellen. Das Objektiv eines guten Fernglases besteht in der Regel aus zwei separaten Linsen; einem sogenannten Kronglas- und einem Flintglas-Element. Die Kombination dieser beiden Glassorten ermöglicht eine farbtreue Abbildung der Objekte.
Prismen: Linsen, also die Objektive des Fernglases haben die Eigenschaft, Objekte auf dem Kopf stehend und seitenverkehrt abzubilden. Das so erzeugte Bild muss durch die Prismen zunächst wieder aufgerichtet und seitenrichtig dargestellt werden. Hierzu werden entweder sog. Porroprismen oder Dachkantprismen verwendet. Porroprismen geben dem gesamten Fernglas die charakteristische abgewinkelte Form, während Dachkantprismen dem Fernglas eine schlanke Bauform ermöglichen. Egal welche Prismen verwendet werden, bei guter Herstellungsqualität hat dies keinen Einfluß auf die Abbildungsleistung des Fernglases.
Okular: Die Aufgabe des Okulares ist es, das vom Objektiv erzeugt Bild zu vergrößern. Okulare bestehen aus mehreren separaten Linsen. Okulare mit hohen Augenpunkt und mit einer faltbaren Gummiaugenmuschel, ermöglichen auch Brillenträgern bis zu 100% des Fernglas-Sehfeldes mit aufgesetzter Brille wahrzunehmen. Nun kennen Sie die drei wesentlichen Komponenten eines Fernglases und können im folgenden leicht selbst bestimmen, welches Fernglas für welchen Anwendungsbereich das richtige für Sie ist!
Fernglas-Bezeichnungen: Die Bezeichnung eines Fernglases, also z.B. 7x35 WW bedeutet, daß dieses Fernglas eine 7-fache Vergrößerung liefert (7x) und daß die Objektive des Fernglases einen Durchmesser von jeweils 35mm besitzen. Der Zusatz WW (WeitWinkel) bedeutet, dass ein solches Fernglas ein besonders großes Sehfeld abbildet. Weitwinkel-Ferngläser eignen sich besonders für die Beobachtung von beweglichen Objekten (z.B. bei Sportveranstaltungen).
Vergrößerung: Die Vergrößerung eines Fernglas-Modells ist vielleicht die am meisten missverstandene Eigenschaft. Hohe Vergrößerungen können nützlich sein, aber die Vergrößerung an sich ist kein Kriterium für die Güte, Abbildungsqualität oder Detailerkennungsvermögen eines Fernglases! Der Objektivdurchmesser, Glasmaterial, Vergütung und die Qualität der gesamten Optik bestimmen die Fähigkeit, kleine Details aufzulösen. Die Nachteile eines Fernglases mit einer hohen Vergrößerung (z.B. 16x oder 20x) sind: es ist sehr schwierig, über längere Zeit bei der Beobachtung ein ruhiges Bild zu erzeugen und das Sehfeld ist relativ klein. Bei einer Vergrößerung von z.B. 7x sehen Sie ein Objekt in 70m Entfernung so, als ob Sie es mit dem bloßen Auge aus nur 10m Entfernung beobachten würden (70m : 7 = 10m). Ferngläser mit Vergrößerungen über 12x sind in der Regel nicht mehr zum Gebrauch ohne Stativ zu empfehlen.