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Sky Guide für Februar

Monatliche Himmelsschau Februar 2019

Sky Guide Bresser

Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Es ist Februar - der kürzeste Monat. Dieses Jahr ist kein Schaltjahr, in dem ein zusätzlicher Tag - der 29. - eingefügt wird, um dem leichten Unterschied zwischen der Erdrotation und unserem sehr menschlichen Bedürfnis, die Zeit zu unterteilen, entgegenzuwirken.

 

Während im Februar für die Menschen auf der Nordhalbkugel definitiv noch Winter herrscht, werden die Bewohner dieses Teils der Welt die zunehmenden Tageslichtstunden definitiv bemerken, was sowohl den Morgen als auch den Abend leichter macht. Natürlich werden die Menschen auf der Südhalbkugel genau das Gegenteil erleben, mit immer mehr Stunden der Dunkelheit - nach ihrem Mittsommer im Dezember.

 

Wo auch immer Sie sich auf der Welt befinden mögen, gibt es im Februar dieses Jahres wie immer viel zu sehen am Himmel über uns.

 

Bitte beachten Sie die Zeitangaben:

BST British Summer Time (Sommerzeit) + 1 Stunde = MESZ
Mitteleuropäische Sommerzeit
00:00 – 12:00 Uhr = AM ( After Midnight)
12:00 – 00:00 Uhr = PM ( Past Midday)
GMT = UTC + 0

 

Das Team BRESSER wünscht viele klare Nächte !

 

 

Das Sonnensystem

Der Mond

Der Mond beginnt den Februar als ein morgendliches Objekt im Sternbild Schütze (Sagittarius); er steht dabei knapp unter 7 Grad östlich des sich in derselben Konstellation befindlichen Planeten Venus. Als ein morgendliches Objekt, das kurz nach 03.00 Uhr morgens aufgeht, befindet sich der Mond naturgemäß im letzten Teil seines monatlichen Zyklus und präsentiert so eine echte Altsichelmondphase von ca. 10% Beleuchtung. Unser natürlicher Begleiter bedeckt am 2. Februar den Planeten Saturn. Dies geschieht von Europa und Afrika aus, da beide Planeten gerade dabei sind, kurz vor Sonnenaufgang, aufzugehen, und es wird sehr schwierig werden, sie zu entdecken – aber bei klarem Himmel und klaren östlichen Horizonten ist es unter Zuhilfenahme von Teleskopen nicht unmöglich, sie zu beobachten. Allerdings ist es von Großbritannien aus besonders schwer, etwas zu entdecken, da Saturn bei seinem Aufgang hinter dem Mond auftaucht und die Höhe über dem Horizont beider Planeten dabei besonders niedrig ist. Eine bessere Chance für Beobachtungen haben die Himmelsleser, die weiter östlich angesiedelt sind.

Am 4. Februar wird der Mond zum Neumond während er sich im Sternbild Steinbock (Capricornus) der Sonne anschließt. Dies ist naturgemäß die beste Zeit für Deep Sky-Beobachtungen und für die Astrofotografie, da das Mondlicht jetzt keinen Einfluss auf die Beobachtung oder das Fotografieren auch von lichtschwächeren Objekten ausüben kann.

Bei fortschreitendem Monat klettert der Neusichelmond immer höher am Himmel hinauf und gibt so den Himmelslesern in der nördlichen Hemisphäre alle Möglichkeiten zur Beobachtung und zur Fotografie. Wir treten nun in die Phase des Jahres ein, in der der Winkel der Ekliptik, durch die der Mond verläuft, immer steiler wird (bei Beobachtern in mittleren nördlichen Breitengraden; das Gegenteil ist der Fall bei Beobachtern in ähnlichen südlichen Breitengraden), was eine größere Trennung zwischen ihm und dem Horizont für den ersten Teil des Mondmonats bedeutet. Am 10. Februar liegt der zu 28% beleuchtete Mond etwa 6 /12 Grad gleichmäßig unter den Planeten Mars und Uranus, die sich beide nebeneinander in den Sternbildern Fische (Pisces) und Widder (Aries) befinden und so einen Wegweiser für beide Welten darstellen.

Am 12. Februar erreicht der Mond als zunehmender Halbmond sein Erstes Viertel, wobei er sich an den Grenzen der Sternbilder Widder und Stier (Taurus) aufhält und dabei am späten Abend bzw. am frühen Morgen des 13. / 14. Februar einen seiner regelmäßigen monatlichen Ausflüge durch den sich im Sternbild Stier befindlichen Hyaden-Sternhaufen macht.

Mond zieht durch die Hyaden

Mond zieht durch die Hyaden, 13./14. Februar. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Der Mond wird am Morgen des 19. Februar zum Vollmond, wobei er sich im Sternbild Löwe (Leo) aufhält. Dies ist jetzt der ungünstigste Teil des Monats für Deep-Sky-Beobachtungen und Deep Sky-Bildgebungen und wirklich nur mit Schmalbandfiltern zu leisten. Dies ist der zweite (von insgesamt 3 im Jahre 2019) sogenannte "Supermond" des Jahres, der entsteht, wenn der Mond unserem Planeten am nächsten ist. Genauer betitelt als "Perigee-Syzygy Moon" geschieht dies, wenn sich der Mond auf seiner leicht verlängerten Umlaufbahn der Erde nähert und in seiner Winkelgröße etwas überdurchschnittlich groß erscheint. Obwohl dies eigentlich zu jedem Zeitpunkt des Mondzyklus vorkommen kann, so erfolgt die eher populäre Bezeichnung "Supermond" nur bei Vollmond . Bei seiner größten Annäherung wird der Mond 356.758 km von der Erde entfernt sein. Während es keine allgemeine Bedeutung für einen "Supermond" gibt, können die Gezeiten während einer Perigee-Syzygy Mondannäherung zur Erde höher sein.

Am 26. Februar erreicht der Mond als abnehmender Halbmond sein Letztes Viertel während er sich im Sternbild Skorpion (Scorpius) aufhält. Zum Monatsende hin steht der Mond neben Jupiter (um knapp unter 8 Grad entfernt) am morgendlichen Himmel, wobei er eine Altsichelmondphase von ca. 33% Beleuchtung aufweist.

Merkur

Ende Januar hatte Merkur seine Obere Konjunktion, wobei er sich hinter der Sonne befand, und man für den Februar somit wenig an Beobachtungsmöglichkeiten hat; gegen Ende des Monats verbessert sich jedoch die Beobachtungssituation. Und wie auch der Mond zu dieser Zeit des Jahres, so steigt auch Merkur abends in einen günstig gelegenen steilen Teil der Ekliptik, gesehen aus der Perspektive der Bewohner der nördlichen Hemispähre, der, bei fortschreitendem Monat, den Abstand des Planeten vom Horizont erhöht. Dies wiederum führt dann zu stark verbesserten Beobachtungsbedingungen für die Himmelsleser in diesen Teilen der Welt, den inneren Planeten doch noch zu entdecken.

In der Monatsmitte ist Merkur in das Sternbild Wassermann (Aquarius) geklettert und steht nun bei Sonnenuntergang über 9 Grad hoch am Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord). Zu diesem Zeitpunkt ist der Planet ein 5,5 Bogensekunden im Durchmesser großes und –1,1 mag. helles Objekt. 

Am 27. Februar erreicht Merkur seine größte östliche Ausdehnung, wobei der Planet dann über 18 Grad von der Sonne entfernt liegt und bei Sonnenuntergang eine Winkelhöhe von knapp unter 16 Grad vom Horizont erreicht (wiederum beobachtet von 51 Grad Nord). Obwohl Merkur jetzt nur noch eine Helligkeit von –0,3 mag. erreicht, hat er seine Winkelgröße nach 7,4 Bogensekunden  erhöht und seine Beleuchtungsphase auf 45% verringert. Unter günstigen Bedingungen sollte dies in Teleskopen klar zu erkennen sein. Abgesehen von Merkurs Sonnendurchgang im November 2018 ( Merkurtransit) bietet dieser Abend die beste Möglichkeit in diesem Jahr, diese unwirkliche und illusorische Welt dieses Planeten zu beobachten.

Merkur bei seiner größten östlichen Elongation, 27. Februar 2019.

Merkur bei seiner größten östlichen Elongation, 27. Februar 2019. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Venus

Venus startet den Februar im Sternbild Schütze in Verbindung mit den sich daneben aufhaltenden Himmelskörpern Jupiter und dem Altsichelmond. Der Planet steht bei Sonnenaufgang knapp über 15 1/2 Grad hoch in Süd-Süd-Ost am Himmel und ist mit einer Helligkeit von –4,3 mag. unübersehbar.

Bei einem Abstand von jetzt ca. 45 Grad zur Sonne geht Venus in einem doch eher flachen Teil der Ekliptik auf, gesehen aus der Perspektive der gemäßigten nördlichen Hemisphäre; der Planet sollte jedoch auffällig genug sein, um ihn doch aufzufinden und ausreichend beobachten zu können. Dabei haben allerdings die Beobachter in den äquatorialen und südlichen Teilen unseres Planeten einen weitaus größeren Abstand zum Horizont und somit auch bessere Bedingungen für die Beobachtung des uns am nächsten liegenden Planeten.

Venus und Saturn am Morgen des 18. February.

Venus und Saturn am Morgen des 18. February. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp.,

Zur Monatsmitte hin hat Venus ein wenig an Horizont-Höhe und an Helligkeit verloren, aber mit –4,2 mag. strahlt der Planet immer noch sehr hell und ist leicht aufzufinden. Am Morgen des 18. Februar hat sich Venus neben Saturn in einer sehr engen Konjunktion angeordnet. Die beiden Objekte sind knapp über ein Grad voneinander entfernt und können somit im gleichen Sichtfeld durch Teleskope geringerer Öffnung und Ferngläsern beobachtet werden. Venus hat zu diesem Zeitpunkt eine Größe von 16,8 Bogensekunden im Durchmesser, im Gegensatz zu der Winkelgröße von 15,4 Bogensekunden des Saturns, wobei die Helligkeit des Saturn, mit +0,6 mag., viele Hundertmale weniger ist als die von Venus. Beide Himmelskörper scheinen ungefähr die gleiche Größe zu haben, wobei uns allerdings der doch enorm große Helligkeitsunterschied einen Ausblick auf die Dynamik und Entfernung des Sonnensystems aufzeigt. An diesem Morgen ist Venus knapp unter 149 Millionen km von der Erde entfernt, im Gegensatz zu dem bedeutend größeren Abstand von 1,6 Milliarden km des Saturns.

Venus und Saturn fast auf einer Linie, Blick Sonnensystem von außen, 18. Februar.

Venus und Saturn fast auf einer Linie, Blick Sonnensystem von außen, 18. Februar. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Ende Februar hat Venus mit –4,1 mag. leicht an Helligkeit verloren; der Planet befindet sich jetzt etwa 41 Grad westlich der Sonne. Bei Sonnenaufgang steht Venus knapp über 11 Grad hoch im Südosten am Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord) und zeigt sich dabei als eine zu 77% beleuchtete und 15,7 Bogensekunden im Durchmesser große Scheibe. 

Mars

Zu Monatsbeginn ist Mars ein sehr kleines (6,1 Bogensekunden im Durchmesser) und mit +0,9 mag. helles Objekt im Sternbild Fische. Obgleich der Planet jetzt doch eine akzeptable Höhe aufweist (46 1/2 Grad hoch bei Sonnenuntergang, beobachtet von 51 Grad Nord), so ist er doch für uns hier in der nördlichen Hemisphäre ein ziemlich dürftig aufzufindendes Ziel, und das wird auch noch bis in die zweite Hälfte des nächsten Jahres 2020 so bleiben. Zwar wird man einige der wesentlichen Kennzeichen des Planeten bei guten Beobachtungsbedingungen und unter Hinzunahme von großen Teleskopen mit hoher Vergrößerung hervorheben können, aber der Mars hat seine beste Zeit, was Beobachtungsmöglichkeiten angeht, hinter sich gelassen. Am Abend des 12. Februar finden wir Mars ca. ein Grad nördlich des weitaus lichtschwächeren Uranus, so dass Mars doch noch dazu dient, den Zugang zur "äußeren Welt" ein wenig leichter zu machen. Am nächsten Tag überquert Mars die Sternbildgrenze hin zum Sternbild Widder.

Zum Monatsende hin hat Mars mit jetzt nur noch +1,2 mag. an Helligkeit eingebüßt und ist auch größenmäßig mit jetzt 5,3 Bogensekunden im Durchmesser zu einer winzigen Scheibe geschrumpft.

Jupiter

Jupiter ist von seiner im späten Dezember stattgefundenen Oberen Konjunktion wieder aufgetaucht und findet sich am 1. Februar als ein morgendliches Objekt in der Nichttierkreiszeichen-Konstellation Schlangenträger (Ophiuchus) wieder. Mit einer Helligkeit von –1,9 mag. macht sich der Planet gut bemerkbar in der Morgendämmerung, nicht weit westlich entfernt vom helleren Planeten Venus. Jupiter steht allerdings für Beobachter der nördlichen Hemisphäre doch relativ niedrig. Mit 33,7 Bogensekunden im Durchmesser hat der Planet eine sehr "gesunde" Größe – die er aber eigentlich immer hat und die nie unter 29,8 Bogensekunden im Durchmesser fällt, selbst bei seiner größten Entfernung von der Erde. Jupiter steht bei Sonnenaufgang knapp unter 16 1/2 Grad hoch am südlichen Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord) und ist damit nicht besonders gut platziert für Beobachter der mittleren und nördlichen Breitengrade, aber trotzdem lohnt es sich immer, einen Blick auf den Planeten zu werfen.

Mitte Februar hat Jupiter seine Helligkeit minimal nach –2,0 mag. erhöht, und seine Winkelgröße hat auf 34,9 Bogensekunden zugenommen. Der Planet steht nun bei Sonnenaufgang ca. 16 3/4 Grad hoch im Süden (wiederum beobachtet von 51 Grad Nord).

Jupiters GRF und Io Transit, 6.30 am GMT, 24. February.

Jupiters GRF und Io Transit, 6.30 am GMT, 24. February. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Zum Monatsende hat Jupiter noch einmal an Größe zugenommen, auf 36,1 Bogensekunden im Durchmesser; er erscheint uns aber trotzdem nicht heller als zur Monatsmitte.

Saturn

Zu Beginn des Monats Februar ist der Herr der Ringe nicht besonders gut für Beobachtungen am morgendlichen Himmel platziert, da sein Winkel-Abstand zur Sonne bei seinem beständigen Wiederauftauchen nach der Anfang Januar stattgefundenen Oberen Konjunktion bis jetzt nur ca. 27 Grad beträgt. Der Planet erreicht bei Sonnenaufgang nur eine Höhe von 8 1/2 Grad (beobachtet von 51 Grad Nord), bei einer Helligkeit von +0,6 mag., und somit bleibt der Planet ein schwierig zu entdeckender "Fleck" in der Morgendämmerung, besonders für die Beobachter der höheren nördlichen Breitengrade. Der Planet scheint ermattet in der weit südlich liegenden Tierkreiszeichen-Konstellation Schütze zu verharren, und es wird eine große Herausforderung bleiben, den Planeten in der nächsten Zeit beobachten zu können.

Wie vorher schon angedeutet, geht Saturn um die Monatsmitte eine Konjunktion mit Venus ein, wobei am 18. Februar mit einem Abstand von knapp über einem Grad die naheste Annäherung erreicht wird.

Die Anwesenheit des wesentlich helleren Planeten Venus macht das Auffinden von Saturn bedeutend leichter, obwohl beide Objekte in Wahrheit aus den mittleren nördlichen Breitengraden gesehen eher niedrig sein werden, so dass die Verwendung einer hohen Vergrößerung nicht belohnt wird.

Zum Monatsende bleibt Saturn ungefähr so, wie er vorher schon war – er geht kurz vor 04.00 Uhr auf, hat seine Helligkeit von +0,6 mag. beibehalten und steht bei Sonnenaufgang knapp unter 14 3/4 Grad hoch im Süd-Süd-Osten.

Uranus und Neptun 

Die äußeren Gasriesen sind in diesem Monat, was ihre Beobachtungen angeht, so etwas wie eine bunte Mischung. Uranus ist für abendliche Observationen immer noch ziemlich gut im Sternbild Fische platziert, wobei er in der Ekliptik ein wenig östlich des viel helleren Mars liegt. Bei Einsetzen der Astronomischen Abenddämmerung, die Anfang Februar beginnt, hat der Planet immer noch eine Höhe von über 44 Grad (beobachtet von 51 Grad Nord). Bei einer Helligkeit von +5,8 mag. ist Uranus technisch gesehen zwar ein "Bloße-Augen-Objekt", Sie benötigten dafür allerdings eine sehr dunkle Umgebung, ein überdurchschnittliches Sehvermögen, sowie jede Menge an Dunkeladaption und atmosphärischer Kooperation, um diesen Zustand zu erreichen. Mit Ferngläsern kann man Uranus leicht ausmachen – allerdings nur dann, wenn man weiß, wo man suchen muss. Da trifft es sich gut, dass der nahebei liegende Mars als Wegweiser in dieser nicht gerade für eine Unmenge an hellen Sternen bekannten Himmelsgegend dient und eine wirkliche Hilfe beim Auffinden dieses trügerischen Objektes darstellt. Am Abend des 1. Februar befindet sich Mars 7 1/2 Grad westlich von Uranus. Uranus selbst liegt knapp unter 1 1/2 Grad nördlich des Sterns Omikron Piscium (Sternbild Fische), ein Stern der 4. Helligkeitsklasse.

Teleskope mit höheren Vergrößerungsmöglichkeiten zeigen die grau-grüne Uranus-Scheibe, die mit gerade einmal 3,5 Bogensekunden im Durchmesser ziemlich klein ist. Am 12. und 13. Februar kommt Mars noch näher an Uranus heran, beide Himmelskörper trennen gerade einmal knapp ein Grad. Dies ist eine gute Gelegenheit eine Beobachtung durchzuführen und den Planeten näher kennenzulernen.

Uranus und Mars, früher Abend, 13. Februar.

Uranus und Mars, früher Abend, 13. Februar. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Zum Monatsende hin hat Uranus die Grenze zum Sternbild Widder überschritten, bei gleichbleibender Größe und Helligkeit.

Neptun stellt eine weit größere Herausforderung dar, wenn der Planet Anfang Februar sich als eine +8,0 mag. helle und 2,2 Bogensekunden im Durchmesser kleine Scheibe präsentiert. Zu Beginn der Astronomischen Abenddämmerung steht der Planet knapp über 2 Grad über dem Horizont, und die abendliche Erscheinung von Neptun ist in des Wortes wahrstem Sinne wirklich "am Ende". Die Obere Konjunktion mit der Sonne ist nur noch knapp einen Monat hin, so dass die Beobachtungszeit des Neptuns schon jetzt ihr Ende gefunden hat.

Sonde New Horizons passiert  Ultima Thule

Im letzten Monat haben wir von der bevorstehenden Ankunft der NASA-Raumsonde "New Horizons" berichtet, die nahe an den mysteriösen Gesteinsbrocken "Ultima Thule, oder auch 2014/MU69, am 1. Januar 2019, herangekommen ist (Abstand: nur 3.500 Kilometer). Viele Menschen konnten beobachten, dass der Vorbeiflug ein Erfolg gewesen ist, und jetzt wartet man auf die Daten der New Horizons, dass diese zur Erde „gebeamt“ werden. Die Datenübertragungsrate der Ausstrahlung bei dieser Entfernung (ca. 6,5 Milliarden km) ist schmerzlich langsam, aber die ersten eingegangenen Bilder bestätigen die Hypothese, dass 2014/MU69 in der Tat ein Kontakt-Binär-Objekt ( zwei sich berührende Objekte Ultima und Thule)  ist, das in etwa so aussieht wie, man kann es sich aussuchen, ein Schneemann, Sperma, oder eine Bowling-Kugel. Wie der Zufall es so wollte, geschah das Zusammentreffen von New Horizons mit Ultima Thule sehr nahe dem Zeitpunkt der Oberen Konjunktion des Objektes, welche dann am 7. Januar 2019 stattfand. Dieses Ereignis hat die weitere Datenübermittlung verkompliziert und auch teilweise beendet. Da 2014/MU69 und das Himmelsgebiet, in welchem sich New Horizons gerade befindet, sich weiter von der Sonne entfernen, erhöht dieser Umstand den wichtigen Zeitanteil, der dazu aufgewandt werden kann, die Übertragungen der Raumsonde hier auf der Erde zu sammeln. Es wird allerdings bis September 2020 dauern, bis alle Daten, die während des Vorbeifluges gesammelt worden sind, letztendlich zur Verfügung stehen.

Kometen

New Horizon's Aufnahme von 2014/MU69.

New Horizon's Aufnahme von 2014/MU69. Image credit: NASA, Public Domain.

Der Komet Wirtanen (46/P) hat während der letzten Monate eine bemerkenswerte Darbietung gezeigt, wird allerdings jetzt lichtschwächer, da er dabei ist, sich von seiner nahesten Erdannäherung, welche im Dezember 2018 stattgefunden hat, wieder zurückzuziehen. Als ein Bewohner des Großen Bären während der letzten Monate steht 46/P bei Sonnenaufgang jetzt bemerkenswert niedrig am Himmel, obwohl, einmal seinen Durchgangspunkt erreicht, was kurz vor 00.45 Uhr am 1. Februar der Fall sein wird, er praktisch hoch über den Häuptern der Beobachter in den mittleren nördlichen Breitengraden steht und so potentiell leichter zu beobachten ist. Der Komet hat nicht viel gezeigt, was einem Schweif ähnlich hätte sein können, da sein Weg von der Erde weg diesen abgeschnitten hat; allerdings haben sich die Winkel zwischen uns und dem Kometen jetzt so weit geändert, dass man eventuell mehr von einem Schweif sehen kann. Allerdings muss dieser Annahme der Fakt entgegengesetzt werden, dass der Komet zunehmend weniger Sonnenstrahlung erhält, welche die Verdampfung der Kometenoberfläche beschleunigt und der Hauptantrieb für die Schweifformation ist. 

Ungeachtet dieser Tatsachen verdient der Komet jedoch auch im kommenden Monat weiterhin Beachtung. Wirtanen wird schließlich immer schneller in den südlichen Himmel eintauchen und dabei noch schneller immer lichtschwächer werden. Anfang bis Mitte Februar ist die beste Zeit, um den Kometen entweder mit großen Ferngläsern oder per Teleskop aufzusuchen.

Komet Wirtenanens Pfad durch Ursa Major, Februar 2019.

Komet Wirtenanens Pfad durch Ursa Major, Februar 2019. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Der Komet 2018 Y1 (Iwamoto) wird am 12. Februar in 0,30 AU (Astronomical unit; astronomische Einheit; das sind ca. 45 Millionen km) die Erde passieren. Dieser erst kürzlich (am 7.11.2018 von den drei Astronomen Machholz-Fujikawa-Iwamoto) entdeckte Komet könnte in den ersten Februar-Wochen eine Helligkeit erreichen, die den Kometen dann per Fernglas zeigen könnte, aber dies ist leider nicht mit genauer Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Es ist sehr gut möglich, abgesehen von eventuellen Ausbrüchen, dass der Komet seinen Höchstwert bei der 7. oder 8. Helligkeitsstufe erreicht. Während des Februars wird der Komet durch das Sternbild Jungfrau (Virgo) ziehen.

Meteore

Komet Iwamoto's Bahn, Februar 2019.

Komet Iwamoto's Bahn, Februar 2019. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Der erste Teil des Jahres ist in Bezug auf nennenswerte Meteorschwärme ziemlich karg. Im Februar gibt es keinen bedeutenden Meteorschwarm.

Deep Sky Höhepunktein Canis Minor, Gemini und Luchs

 

 

Luchs, Gemini und Canis Minor.

Luchs, Gemini und Canis Minor. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Canis Minor, der Kleine Hund, ist eine massive Konstellation, die für ihren hellen Stern Procyon bekannt ist, der mit einer Helligkeit von +0,34 mag. der 8-hellste Stern am Himmel ist. Procyon selbst ist bekannt dafür, dass er einer unserem Sonnensystem am nächsten gelegenen Sterne ist; er liegt ungefähr 11,4 Lichtjahre von uns entfernt und rangiert somit an 14. Stelle unserer nächsten Sternennachbarn. Procyon ist ein Doppelstern, bestehend aus dem Hauptstern A, ein weißlich-gelber Hauptreihenstern der Spektralklasse F5, sowie seinem Begleiter B, der ein Weißer Zwerg ist (Spektralklasse Typ DA). Dieser Begleiter B ist ein Stern, der sehr schwierig zu beobachten ist, aber Bewegungsstörungen bei der Beobachtung der Bewegung von Hauptstern A gaben seine Existenz 1840 endlich preis, und um 1861 hatte man auch seine Umlaufbahn ausgearbeitet; allerdings musste die Bestätigung für eine visuelle Existenz von B noch etwas warten. 1896 wurde Procyon B mit Hilfe eines Lick 36-Zoll Refractors endlich beobachtet. Procyon B bleibt weiterhin ein schwieriges Beobachtungs-Objekt, sogar mit Einsatz großer Teleskopen, da seine Winkeltrennung mit dem Hauptstern so klein ist. Dieser Umstand sowie der große Unterschied in der Helligkeit, +0,4 mag. für Hauptstern A, und +10,8 mag. für Begleiter B, machen Stern B zu einem sehr selten gesehenen Objekt, für dessen weitere Beobachtungen außergewöhnliche Voraussetzungen geschaffen werden sollten. Die beiden Sterne sind gegenwärtig 3,9 Bogensekunden voneinander getrennt, das entspricht ungefähr 15 AE (Astronomische Einheit) an tatsächlicher Trennung – in etwa die Distanz von der Sonne hin zu Uranus.

Der Name Procyon ist eine Zusammensetzung aus dem Griechischen für den Terminus "dem Hund vorausgehen" – die Schlüsselbedeutung dieses Namens rührt daher, dass dieser Stern beobachtet wurde als ein Stern, der direkt vor dem Stern Sirius bzw. vor dem Großen Hund aufging; für die Beobachter der Antike hatte dieser Umstand eine große Bedeutung. Antike arabische Mythen sahen die beiden Hauptsterne der beiden Konstellationen als Schwestern an, wobei die ältere der beiden, Sirius, ein wachsames Auge auf den "Fluss" der Milchstraße hatte, welcher nun zwischen den beiden fließt. Die jüngere Schwester, Procyon, hatte Angst, blieb auf der ursprünglichen Flussseite, und weinte. Es waren aber diese Tränen, die den himmlischen Fluss der Milchstraße speisten und sich schließlich in den Nil ergossen, der dadurch überflutet wurde. Das alljährliche Wiedererscheinen beider Sterne am Abend geht diesem Ereignis voraus, und so war die Legende geboren. Und tatsächlich, Beta Canis Minor, gelegen nordwestlich von Procyon wird Gomeisa genannt, was übersetzt aus dem Arabischen so viel heißt wie "die Kleine mit den trüben Augen" – ein wörtliche Verbindung zu dieser Legende.

Wenn wir uns nördlich in das Sternbild Zwillinge begeben, so kommen wir zu den Doppelsternen Castor und Pollux, respektive Alpha und Beta Geminorum. Pollux, der Beta-Stern, ist eigentlich heller als Castor, der Alpha-Stern. Normalerweise wird nach der Bayer-Bezeichnung (eingeführt 1603 vom deutschen Astronomem Johann Bayer) der hellste Stern eines Sternbildes mit "Alpha" bezeichnet; somit hat sich Bayer hinsichtlich der Helligkeit bei der Vergabe des "Alpha-Labels" eindeutig vertan.

Castor (Alpha Geminorum), übersetzt "Biber", der zweithellste Stern im Sternbild Zwillinge, ist ein schöner Doppelstern und ein leicht zu beobachtendes Ziel für kleinere Fernrohre. Die beiden Sterne, die Hauptkomponenten A und B, die momentan auseinanderstreben, haben eine Helligkeit von +2 bzw. +2,9 mag. und eine Winkeldistanz von 4,5 bis 5 Bogensekunden. Castors doppelte Eigenschaft wurde im Jahre 1678 vom italienisch-französischen Astronomen Jean-Dominique Cassini entdeckt (der unter anderen Entdeckungen 1675 auch die „Lücke“ im Saturn-Ring entdeckte, die sog. Cassini-Teilung) und zeichnet sich dadurch aus, dass er das erste gravitativ gebundene Objekt war, welches jenseits unseres Sonnensystems identifiziert wurde. Die Vollendung einer Umkreisung von Castor A und B um einen gemeinsamen Gravitationspunkt dauert ungefähr 467 Jahre, aber beide Sterne sind auch wiederum Doppelsterne, begleitet von bedeutend blasseren M-Klassen Zwergsternen. Zusätzlich zu diesen Begleitern gibt es in diesem System noch ein weiteres Paar an gravitativ gebundenen M-Klassen-Sternen. Dies bedeutet, dass Castor nicht nur ein Doppelstern ist, sondern sechsfach vorhanden ist – was für eine Kollektion! Es ist allerdings schade, dass nur die ursprünglichen Elemente mit normalen Fernrohren zu beobachten sind.

An den westlichen Bereichen des Sternbildes Zwillinge finden wir den Sternhaufen M35. M35 ist ein sehr bekannter Sternhaufen, der bei einer Helligkeit von +5,0 mag. mit kleinen Teleskopen und Fernrohren leicht zu finden ist und, bei günstigem Standort, sogar mit dem bloßen Auge gesehen werden kann. M35, der aus weit mehr als 100 beobachtbaren Sternen besteht (die Helligkeit variiert zwischen +6 und +13 mag.), wurde zuerst 1745 vom Schweizer Astronomen Jean-Philippe Loys de Chéseaux entdeckt. 1750 wurde der Sternhaufen in den vom britischen Astronomen John Bevis erstellten "Uranographica Britannica" (Sternkatalog) aufgenommen, was dazu führte, dass Charles Messier 1764, bei der Katalogisierung des M35 in seinen Katalog, John Bevis als dessen Entdecker auswies.

Viele der über 100+ beobachtbaren Sterne sind Sterne der Klassen G und K – die Klassen sind vergleichbar mit denen unserer Sonne –, obwohl diese Sterne augenscheinlich eine beträchtlich höhere Durchschnittsgröße haben als Hauptreihensterne. M35 ist, vorsichtig geschätzt, um die 100 Millionen Jahre alt – ungefähr das Alter des nahe gelegenen M45 (der Plejaden-Sternhaufen). Problematisch ist jedoch, dass die Sternentwicklung im Falle von M35 bedeutend weiter fortgeschritten ist. Heißt das, dass M35 sogar viel älter ist, oder sind die Plejaden tatsächlich jünger? Es bedarf auf jeden Fall weiterer Beobachtungen und der Analyse von Theorien, um diese Anomalie zu erklären.

Im hinteren Himmelsbereich von M35 liegt der blassere (+8,0 mag. Helligkeit) offene Sternhaufen NGC2158, der von uns jedoch fast sechsmal weiter entfernt liegt als die 2800 Lichtjahre des M35. Zu NGC2158 gesellt sich der noch blassere und kompaktere Sternhaufen IC2157 (+8,4 mag. Helligkeit), aber zusammengenommen bietet dieses Gefilde ein äußerst reichhaltiges Angebot an Sternen, die mit fast jeder Art von optischer Hilfe erfasst werden können.

M35 & NGC2158.

M35 & NGC2158. Image credit: Mark Blundell

Wenn wir unseren Blick weiter nach Osten schweifen lassen, dann finden wir, 2 1/3 Grad östlich des Sterns Wasat (Eigenname des Sterns Delta Geminorum), den fabelhaften Eskimo- Nebel NGC2392. Dieser planetarische Nebel gleicht angeblich dem Kopf eines Eskimos, der von einer mit Pelz besetzten Kapuze eines Arktis-tauglichen Parkas umhüllt wird. Einer angemessen kompakten Größe von 0,8 Bogenminuten (ungefähr 2/3 der Größe des Ringnebels M57) stehen nur +9,19 mag. an Helligkeit gegenüber, obwohl seine kompakte Größe sowohl eine relativ hohe Flächenhelligkeit erzeugt als auch eine Vergrößerung gut aufnimmt. William Herschel entdeckte den Nebel 1787, und es erstaunt ein wenig, dass er nicht schon früher entdeckt wurde; dies ist sicher mit seiner geringen Größe zu erklären. Mit OIII-Filtern ist es möglich, mehr von den zwei Phasen dieses Objektes zu enthüllen: man erkennt zunächst die dünne äußere Hülle und dann das gleißend helle Innere des Nebels. Größere Teleskope zeigen mehr von der vielschichtigen Struktur des inneren Teils des Eskimo-Nebels – seine strahlenförmige Doppelhülle, bestehend aus sich ausdehnenden Gasen und feinen Leuchtfäden, die von kosmischen Winden angeblasen werden, formen sich zu seinem zentralen Stern. Dieser zentrale Stern hat eine Helligkeit von +10,5 mag. und ist mit den meisten Teleskopen leicht auszumachen. Der Eskimo-Nebel wird auf eine Entfernung von 2800 bis 3000 Lichtjahren geschätzt.

Der Eskimonebel, Hubble Image.

Der Eskimonebel, Hubble Image. Image Credit: NASA/ESA. Public Domain.

Weiter südlich des Eskimo-Nebels finden wir ein anderes Objekt, älter, größer und blasser – den Medusa Nebel (Abell 21). Im Gegensatz zum Eskimo-Nebel, welcher klein, aber vergleichsweise hell ist, ist der Medusa-Nebel groß – mit 10 Bogenminuten Breite ist er um ein Drittel im Durchmesser größer als der Vollmond. Um den Medusa-Nebel zu sehen, benötigt man Teleskope mit 8-Zoll Öffnung, zusammen mit OIII-Filtern, und völlige Dunkelheit. Die Helligkeit des Nebels ist zwar mit +10,19 mag. verzeichnet, aber diese Helligkeit erstreckt sich über ein beträchtlich großes Gebiet am Himmel, so dass sich nur mit Hilfe der Langzeit-Astrofotografie die Wunder des Medusa-Nebels nach und nach wirklich erschließen lassen. Ein anständiges Teleskop mit größerer Öffnung und eine stabile parallaktische, selbstnachtführende Montierung werden bei dem Versuch benötigt, dieses Objekt fotografisch zu erfassen. Die Bilder zeigen dann die schlangenartigen Ringlockennebel (bzw. Gasfilamente), welche diesem mysteriösen Objekt seinen Namen gegeben haben – die Namenspatronin Medusa ist in der klassischen griechischen Mythologie eine Gorgone (Schreckensgestalt mit Schlangenhaaren), deren Blick jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren läßt. Der Anblick des Medusa-Nebels durch ein großes Teleskop bedeutet jedoch dagegen eine ungleich erfreulichere Erfahrung. Der Medusa-Nebel ist von uns ungefähr halb so weit entfernt wie der Eskimo-Nebel, nämlich 1500 Lichtjahre, und er hat einen Durchmesser von ungefähr 4 Lichtjahre. Über die wahre Natur des Medusa-Nebels gingen die Meinungen auseinander: George Ogden Abell, der den Nebel 1955 entdeckte, ordnete ihn als einen alten planetarischen Nebel ein, wohingegen viele andere Astronomen ihn, aufgrund seiner irregulären Beschaffenheit, als ein Überbleibsel einer Supernova betrachteten. Die Schmalbandfotografie hat das wahre Ausmaß der spiralförmigen Sanduhrform des Medusa-Nebels aufgedeckt und so bestätigt, was Abell ursprünglich nahegelegt hatte, nämlich die Entdeckung eines planetarischen Nebels.

Der Medusa Nebel.

Der Medusa Nebel. Image Credit: Joel Schuman, Mt Lemmon Observatory, Creative Commons.

Weiter südlich des Eskimo-Nebels finden wir ein anderes Objekt, älter, größer und blasser – den Medusa Nebel (Abell 21). Im Gegensatz zum Eskimo-Nebel, welcher klein, aber vergleichsweise hell ist, ist der Medusa-Nebel groß – mit 10 Bogenminuten Breite ist er um ein Drittel im Durchmesser größer als der Vollmond. Um den Medusa-Nebel zu sehen, benötigt man Teleskope mit 8-Zoll Öffnung, zusammen mit OIII-Filtern, und völlige Dunkelheit. Die Helligkeit des Nebels ist zwar mit +10,19 mag. verzeichnet, aber diese Helligkeit erstreckt sich über ein beträchtlich großes Gebiet am Himmel, so dass sich nur mit Hilfe der Langzeit-Astrofotografie die Wunder des Medusa-Nebels nach und nach wirklich erschließen lassen. Ein anständiges Teleskop mit größerer Öffnung und eine stabile parallaktische, selbstnachtführende Montierung werden bei dem Versuch benötigt, dieses Objekt fotografisch zu erfassen. Die Bilder zeigen dann die schlangenartigen Ringlockennebel (bzw. Gasfilamente), welche diesem mysteriösen Objekt seinen Namen gegeben haben – die Namenspatronin Medusa ist in der klassischen griechischen Mythologie eine Gorgone (Schreckensgestalt mit Schlangenhaaren), deren Blick jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren läßt. Der Anblick des Medusa-Nebels durch ein großes Teleskop bedeutet jedoch dagegen eine ungleich erfreulichere Erfahrung. Der Medusa-Nebel ist von uns ungefähr halb so weit entfernt wie der Eskimo-Nebel, nämlich 1500 Lichtjahre, und er hat einen Durchmesser von ungefähr 4 Lichtjahre. Über die wahre Natur des Medusa-Nebels gingen die Meinungen auseinander: George Ogden Abell, der den Nebel 1955 entdeckte, ordnete ihn als einen alten planetarischen Nebel ein, wohingegen viele andere Astronomen ihn, aufgrund seiner irregulären Beschaffenheit, als ein Überbleibsel einer Supernova betrachteten. Die Schmalbandfotografie hat das wahre Ausmaß der spiralförmigen Sanduhrform des Medusa-Nebels aufgedeckt und so bestätigt, was Abell ursprünglich nahegelegt hatte, nämlich die Entdeckung eines planetarischen Nebels.

Der intergalaktische Wanderer, NGC2419.

Der intergalaktische Wanderer, NGC2419. Image Credit: Adam Block/Mount Lemmon SkyCenter/University of Arizona - Caelum Observatory Creative Commons

Während das Sternbild Luchs für eine Beobachtung mit dem bloßen Auge dunkel bleibt, kann es aber mit anderen beachtenswerten Galaxien aufwarten, u. a. der Balkenspiralgalaxie NGC2537, auch bekannt unter dem Namen Bärentatzen-Galaxie (Bear Paw Galaxy), sowie der Spiralgalaxie NGC2683, der UFO-Galaxie.

Die Bärentatzen-Galaxie liegt ungefähr im Zentrum des Sternbildes Luchs, 9 1/2 Grad nördlich des Intergalaktischen Wanderers und ca. 14 3/4 Grad nordwestlich von NGC2683 – was uns eine ungefähre Idee von der Größe des Sternbildes Luchs gibt! Die Bärentatze ist ein sehr dichtes Objekt mit einer Größe von ungefähr 1,7 x 1,5 Bogenminuten. Obwohl es offiziell mit einer Helligkeit von nur +11,69 mag. klassifiziert worden ist, hat dieses Objekt aufgrund seiner kleinen Fläche eine sehr hohe Flächenhelligkeit, und NGC2537 ist dadurch oft sichtbarer als viele Objekte mit einer vergleichbaren Helligkeit. Die Galaxie wird deshalb auch Bärentatze genannt, weil die Helligkeitsbereiche eine Art von uneinheitlichen Mustern bilden, welche dem Tatzenabdruck eines Tieres ähneln. Ob es sich dabei nun um einen Bärenabdruck handelt oder nicht, das bleibt Ihrer eigenen Schlussfolgerung überlassen. Man vermutet, dass NGC2537 ca. 22 Millionen Lichtjahre von unserer eigenen Milchstraßen-Galaxie entfernt liegt.

Die Bärentatzen-Galaxie, NGC2537.

Die Bärentatzen-Galaxie, NGC2537. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

NGC2683, auch bekannt als UFO-Galaxie (aus naheliegenden Gründen), wurde im Jahre 1788 von William Herschel entdeckt, und dieses bemerkenswerte Objekt liegt beinahe hochkant zu unserer Erd-Blickachse und hat folglich eine sehr akzeptable Flächenhelligkeit. Mit einer Winkelausdehnung von 9,3 x 2,1 Bogenminuten ist NGC2683 in großen Teleskopen  bequem zu beobachten, wohingegen bei kleineren Reichweiten lediglich noch der helle, ausgedehnte Kern zu erkennen ist. Die verkürzten Spiralarme der UFO-Galaxie sind mit Staubbahnen verschnürt, was aus unserer Perspektive so aussieht, als sei der Galaxienkern praktisch halbiert.

Die UFO Galaxy, NGC2683.

Die UFO Galaxy, NGC2683. Image Credit: Adam Block/Mount Lemmon SkyCenter/University of Arizona - Caelum Observatory Creative Commons

Ausgehend von einer kosmischen Perspektive glaubt man, dass NGC2683 ziemlich nahe an der Milchstraße liegt, obwohl verschiedene Quellen ihren Abstand zur Milchstraße auf eine  weitgehend variabel geschätzte Entfernung von 16 bis 33 Millionen Lichtjahre festlegen. Es wird oft angemerkt, dass der Kern der UFO-Galaxie als gelblicher Farbton erscheint. Und tatsächlich scheint es so zu sein, dass es in dieser Galaxie eine überdurchschnittlich große Population von alten gelben und roten Sternen gibt, und dass es praktisch zu keiner Stern-Neubildung innerhalb dieses Systems kommt. Im Vergleich zu unserer Galaxie ist NGC2683 zwar weniger massiv und strahlend,  kann sich allerdings rühmen, die zweifache Menge an Kugelsternhaufen aufzuweisen. 

Vielen Dank an den Autor im Englischen: Kerin Smith

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