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Sky Guide für Juni

Monatliche Himmelsschau Juni 2018

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SkySafari

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Der Juni ist für Astronomen in vielerlei Hinsicht von Bedeutung.  Für diejenigen von uns, die sich in der nördlichen Hemisphäre befinden, ist der Juni der leichteste Teil des Jahres.  Dies ist der Sommersonnenwende zu verdanken, die am 21. Juni für die nördliche Hemisphäre fällt.  An diesem Punkt erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt der Ekliptik und ihren höchsten Abstand zum Horizont am Mittag.  Natürlich gibt es für jede Aktion eine gleiche und entgegengesetzte Reaktion - während wir Nordländer uns im Glanz des Mittsommers sonnen, sind die in der südlichen Hemisphäre im Griff des Mittwinters.  Die Ursache für diese Extreme - und all unser saisonales Wetter auf der Erde - ist die Rotationsneigung unserer Planeten (etwa 23,5 Grad von "vertikal") im Vergleich zur Ebene unserer Umlaufbahn um die Sonne.  Während der Sommerzeit wird die führende Hemisphäre auf die Sonne gerichtet und erhält so mehr Licht, um Land und Meer zu erwärmen.  Die Tage sind dann länger und die Nächte kürzer, je weiter man sich dem Pol nähert.  Im Hochsommer erleben die Menschen über dem Polarkreis 24 Stunden Tageslicht.  Natürlich ist das Gegenteil der Fall, wenn man sich in der hinteren Hemisphäre befindet.

Das Sonnensystem

Der Mond

Bitte beachten Sie die Zeitangaben: BST British Summer Time (Sommerzeit) + 1 Stunde = MESZ Mitteleuropäische Sommerzeit

Der Mond beginnt den Monat Juni im Sternbild Schütze (Sagittarius), kurz nach seiner Vollmondphase; er steht dabei tief im Süden der Ekliptik, beobachtet aus der Perspektive der nördlichen Hemisphäre. Am Morgen des 1. Juni geht er sehr früh auf und befindet sich dabei ungefähr 3/4 Grad nördlich des Saturn. So kurz nach Vollmond ist das natürlich nicht die beste Zeit für Deep Sky-Beobachtungen oder für das Ablichten von blasseren Himmelsobjekten ohne entsprechende Schmalbandfilter.

Der Mond erreicht am 6. Juni als abnehmender Halbmond sein letztes Viertel; er befindet sich jetzt im Sternbild Wassermann (Aquarius).

Der Mond wird zum Neumond am 13. Juni, wobei er, sich im Sternbild Stier (Taurus) befindend, auf die Sonne trifft. Im Anschluss daran wird er zu einem abendlichen Objekt. Am Abend des 16. Juni, kurz nach Sonnenuntergang, kann man möglicherweise den sehr dünnen Sichelmond an der Seite von Venus entdecken, wobei die beiden Himmelskörper 5 Grad voneinander entfernt sind (vom europäischen Beobachtungsraum aus gesehen), nahe des Bienenstock-Sternhaufens (Beehive-Cluster; auch Futterkrippe genannt; Messier No. 44) im Sternbild Krebs (Cancer).

Der Mond mit Venus und Merkur

Der Mond mit Venus und Merkur, Sonnenuntergang, 16. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Am 20. Juni erreicht der Mond im Sternbild Jungfrau (Virgo) als zunehmender Halbmond sein erstes Viertel und kann dann, am Abend des 23. Juni im Sternbild Waage (Libra), an der Seite des Planeten Jupiter gefunden werden, wobei sich der Mond 3 1/4 Grad nördlich des markanten Planeten befindet.

Am frühen Morgen des 28. Juni wird der Mond im Sternbild Schütze zum Vollmond. Wie schon zu Beginn des Monats, ist dies jetzt leider nicht die beste Zeit für Deep Sky-Beobachtungen und für die Astrofotografie. Zu dieser Zeit befindet sich der Mond als Vollmond an seinem südlichsten Punkt innerhalb der Ekliptik über das ganze Jahr gesehen. Und das bedeutet letztendlich, dass er sehr tief am Himmel steht, beobachtet aus der Perspektive der nördlichen Hemisphäre; diese Position, nahe am Horizont, führt zu einer "Mondillusion" (atmospheric lensing), die den Planeten größer erscheinen läßt als sein Umfang in Wirklichkeit ist.

Am Monatsende finden wir den 17 Tage alten abnehmenden Dreiviertelmond im Sternbild Steinbock (Capricornus) ca. 4 Grad nördlich des hellen "voroppositionellen" Mars (die Oppostion findet Ende Juli statt), wobei die beiden Objekte am 30. Juni kurz vor Mitternacht aufgehen werden.

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Merkur

Zum Monatsanfang finden wir Merkur mit einer maximal zu beobachtenden Helligkeit von -1,6 mag. (bei einer extremen räumlichen Nähe zur Sonne ist Merkur sogar noch ein bisschen heller), wobei sein Abstand zur Sonne unter 7 Grad ist. Bei Sonnenaufgang steht der Planet zwei Grad hoch am Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord) und ist für Beobachtungspositionen von der gemäßigten nördlichen Hemisphäre aus sehr schwierig zu finden; Beobachter der äquatorialen Gegenden unserer Erde sollten ihn jedoch immer noch sehen - allerdings nicht für lange Zeit.

Seine Obere Konjunktion erreicht Merkur am 6. Juni, wobei er im Sternbild Stier nördlich an der Sonne vorbeizieht. Der Planet ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu beobachten, und das wird auch für eine Weile so bleiben, da er auf die Abendseite des Himmels  (die westliche Seite) hinaufsteigt.

Mitte des Monats steht der -1,1 mag. helle Merkur im Sternzeichen Zwillinge (Gemini) bei Sonnenuntergang ca. 6 Grad hoch am Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord). Zu diesem Zeitpunkt ist der Planet knapp unter 11 3/4 Grad von der Sonne entfernt.

Merkur, Sonnenuntergang, 30. Juni

Merkur, Sonnenuntergang, 30. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Merkur beendet den Juni als eine zu 61% beleuchtete, -0,1 mag. helle und 6,6 Bogensekunden im Durchmesser große Scheibe. Der Planet steht bei Sonnenuntergang (beobachtet von 51 Grad Nord) etwas unter 11 Grad hoch am Himmel und ist damit für Observationen von den nördlichen Teilen der Erde aus gut positioniert. Die Beobachter der äquatorialen Gegenden unseres Planeten sehen ihn jedoch noch besser, da Merkur von der Sonne jetzt 23 1/2 Grad entfernt ist.

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Venus

Am Monatsanfang finden wir Venus im Sternbild Zwillinge, -4,0 mag. hell und 13 Bogensekunden im Winkeldurchmesser groß. Der Planet zeigt sich zu 80% beleuchtet, seine Leuchtkraft nimmt jedoch nach und nach ab während seiner Erdannäherung auf seiner inneren Umlaufbahn. Venus steht am 1. Juni bei Sonnenuntergang 22 Grad hoch über dem westlichen Horizont (beobachtet von 51 Grad Nord), von der Sonne ca. 34 1/2 Grad entfernt.

Venus, Sonnenuntergang, 1. Juni

Venus, Sonnenuntergang, 1. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Wenn der Planet über den höchsten nördlichen Punkt in der Ekliptik hinaus ist, verliert er, für die Beobachter in der nördlichen Hemisphäre, langsam an Höhe, obgleich es immer noch sehr weit weg ist von seiner größten östlichen Ausdehnung von der Sonne (die erst Mitte August erfolgen wird). Gleichzeitig gewinnt er jedoch an Höhe für diejenigen Beobachter, die sich in der südlichen Hemisphäre und in den Äquator-Regionen unserer Erde aufhalten. Venus nimmt außerdem an Winkelgröße und Helligkeit zu, während er sich der Erde nähert, wenngleich auch hier der Prozess schrittweise abläuft.

Zur Monatsmitte hat Venus die Grenze zum Sternbild Krebs überschritten. Seine Helligkeit hat sich zwar nicht erhöht, seine Größe ist jedoch auf 14,3 Bogensekunden im Durchmesser angestiegen und seine Leuchtphase hat sich auf 75% verringert. Der Planet steht bei Sonnenuntergang 20 1/2 Grad hoch am Himmel, beinahe genau westlich (beobachtet von 51 Grad Nord).

Ende Juni hat Venus die Sternbildgrenze hin zum Sternbild Löwe (Leo) überschritten, wobei er seine Helligkeit nach -4,1 mag. erhöht hat und sich jetzt als eine zu 70% beleuchtete, 15,7 Bogensekunden im Durchmesser große Scheibe präsentiert, die bei Sonnenuntergang 18 1/4 Grad hoch im Westen am Himmel steht.

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Mars

Zu Beginn des Monats hält sich Mars im Sternbild Steinbock auf, mit einer soliden Helligkeit von -1,2 mag. und einer Größe von 15,3 Bogensekunden im Durchmesser. Bei Sonnenaufgang steht der Planet jetzt knapp unter 17 Grad hoch am südlichen Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord). 

Mars ist jetzt zu einem beachtlichen Beobachtungsobjekt geworden und zeigt kontinental-große Oberflächen-Merkmale in Teleskopen von praktisch jeder Größe. Der Gebrauch von Filtern, ganz besonders des #23A Light Red Filters, hilft dabei, die dunkleren Anteile der Mars-Scheibe zu isolieren. Ein #82a Light Blue-Filter hilft dabei, die Polarkappen des Mars' hervorzuheben. Dieser Filter ist auf jeden Fall von großem Nutzen, da bei der bevorstehenden Mars-Erscheinung die kleinere südliche Polarkappe des Planeten uns zugewandt sein wird. Und diese südliche Polarkappe ist nämlich schwieriger zu entdecken als die größere nördliche Polarkappe, welche uns in den ersten Monaten diesen Jahres zugewandt war. Dies gilt auch für die benachbarte Hellas-Tiefebene (Hellas basin = ein Mars-Krater), die sich oft mit Nebel und Wolken füllt und häufig mit der südlichen Mars-Polarkappe verwechselt wird. Es hat sich gezeigt, dass durch unterschiedliche Beobachtungsfrequenzen ganz bestimmte Merkmale in den Vordergrund treten und dass dadurch ihre Identifizierung leichter und präziser vonstatten geht.

Mars in der Nähe des Transitpunktes

Mars in der Nähe des Transitpunktes, Vordämmerung, 1. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Zur Monatsmitte hin hat Mars seine Helligkeit um die Hälfte einer Leuchtstufe nach -1,7 mag. erhöht. Der Planet ist nun 17,8 Bogensekunden im Durchmesser groß und steht bei Sonnenaufgang 16 1/2 Grad hoch am südlichen Himmel (beobachtet von 51 Grad Nord).

Ende Juni finden wir Mars immer noch im Sternbild Steinbock, als eine Scheibe von 20,7 Bogensekunden im Durchmesser und mit einer Helligkeit von -2,1 mag. - nur wenig strahlender als Jupiter. Mars geht um 23.19 Uhr lokaler Zeit auf (beobachtet von 51 Grad Nord) und hat jetzt seinen Durchgang um 03.20 am folgenden Morgen. Wir sind zwar immer noch ein paar Wochen von der Juli-Oppostition entfernt, aber Sie sollten jede Gelegenheit wahrnehmen, den Roten Planeten in seinem Anlauf dorthin zu beobachten.

Marsgesicht

Das Marsgesicht, 2.30am BST, 30. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

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Jupiter

Zu Beginn des Juni präsentiert sich Jupiter mit einer Helligkeit von -2,5 mag. und einer Größe von 44,1 Bogensekunden im Durchmesser. Bei seinem Durchgang, knapp vor 11.13 Uhr (BST, beobachtet von 51 Grad Nord), steht der Planet 23 1/4 Grad hoch am Himmel. Jupiter, kurz nach seiner Mai-Opposition, dominiert den Himmel im Sternbild Waage (Libra) und geht am frühen Abend auf. Dies ist jetzt eine gute Zeit, den Planeten zu einer vernünftigen Abendstunde zu beobachten. Im Vorfeld einer Opposition erreicht ein Planet seinen höchsten Punkt am Himmel immer erst in den frühen Morgenstunden. Jetzt, während der Zeit nach der Opposition, erscheint der Planet immer früher an seinem höchsten Punkt, so dass die kommenden Monate ideal sein werden für abendliche Jupiter-Beobachtungen und -Fotografien. Im Verlauf des Jahres wird sich das frühere Aufgehen Jupiters natürlich fortsetzen, allerdings wird dies ausgeglichen werden durch die abnehmende Größe des Planeten, während wir uns von seinem Oppositions-Punkt entfernen.

Jupiter, Großer Roter Fleck (GRF) und Europa Transit

Jupiter, Großer Roter Fleck (GRF) und Europa Transit, 11.30pm (BST) 6. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Mitte Juni hat der Planet mit -2,4 mag. ein wenig an Helligkeit verloren, und er präsentiert sich als eine Scheibe von jetzt noch 43 Bogensekunden im Durchmesser.  Jupiter geht kurz vor 17.30 Uhr auf und hat seinen Durchgang um 22.12 Uhr (BST, beobachtet von 51 Grad Nord); der Planet steht dabei 23 2/3 Grad hoch im Süden am Himmel.

Ende Juni strahlt Jupiter noch mit -2,3 mag. und ist dabei 41,4 Bogensekunden im Durchmesser groß. Der Planet steht bei seinem Durchgang, der um 21.10 Uhr (BST, beobachtet von 51 Grad Nord) erfolgt, knapp unter 24 Grad hoch am Himmel.

 

Jupiter und Ganymed

Jupiter und Ganymed, 6. Mai 2018. Image credit: Geof Lewis (mit freundlicher Genehmigung).

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Saturn

Ende Juni wird sich Saturn in seiner Opposition befinden, deshalb ist jetzt die beste Gelegenheit, um den Herrn der Ringe von seiner besten Seite zu erfassen. Anfang Juni befindet sich Saturn im Sternbild Schütze Seite an Seite mit dem abnehmenden Dreiviertelmond, kurz nach dessen Vollmondphase. Zu diesem Zeitpunkt zeigt sich der Planet als eine 18,2 Bogensekunden im Durchmesser große Scheibe, die eine Helligkeit von +0,2 mag. aufweist. Saturn geht kurz vor 23.00 Uhr (BST) auf und hat seinen Durchgang kurz vor 03.00 Uhr morgens, wenn er eine Winkelhöhe von knapp unter 16 1/3 Grad am Himmel erreicht hat (beobachtet von 51 Grad Nord).

Zur Monatsmitte hin zeigt sich Saturn als eine 18,3 Bogensekunden im Durchmesser große Scheibe mit einer Helligkeit von +0,1 mag. Der Planet geht jetzt eine Stunde eher auf und hat auch seinen Durchgang eine Stunde eher als zu Beginn des Monats.

Am 27. Juni erreicht Saturn seine Opposition, wenn er seine Helligkeit von +0,0 mag. und seinen maximalen Jahres-Durchmesser von 18,4 Bogensekunden erreicht. Da er sich jetzt aber so weit südlich in der Ekliptik aufhält, ist es nur natürlich, dass die südliche Hemisphäre von der Opposition am meisten profitiert. Der Saturn bleibt aber immer ein lohnenswertes Beobachtungsziel, egal, von welchem Ort unseres Planeten man ihn betrachten will. Die Hochleistungsbilderfassung wird dabei helfen, die Sichtbedingungen für die Beobachter in der nördlichen Hemisphäre etwas erträglicher zu machen - sie wird dabei hochauflösendere Bilder zusammenfassen als möglicherweise all jene, die bisher durch Teleskope beobachtet werden konnten, selbst wenn diese unter den günstigsten Witterungsverhältnissen zustandegekommen sein sollten. Für den Fall, dass Ihr Teleskop über genügend Öffnung verfügt, ist der Gebrauch von leistungsstarker Filtern für visuelle Beobachtungen ebenfalls praktikabel - ganz besonders der rustikale Tiefrot 29 Filter. Er schwächt die schlimmsten Auswüchse von atmosphärischen Schwankungsbewegungen ab und kann wirklich den Unterschied ausmachen bei dem Versuch, Einzelheiten auf den helleren Planeten zu entdecken, wenn diese sich näher am Horizont befinden.

Aber wo immer Sie sich auf der Welt auch aufhalten sollten, der juwelengleiche Saturn sollte in diesem Monat die Nummer eins Ihrer Beobachtungsliste sein, und auch noch für die Zeit danach.

Saturn und seine inneren Monde

Saturn und seine inneren Monde, am Transitpunkt von Westeuropa gesehen am Transitpunkte, Oppositionsnacht, 27. Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Uranus und Neptun

Von den beiden äußeren Gasriesen ist Neptun für morgendliche Beobachtungen im Sternbild Wasserman besser positioniert als sein Nachbar Uranus, welcher weiter östlich in der Ekliptik platziert ist und im Sternbild Widder (Aries) näher an der Sonne ist. Ende Juni wird Neptun bei Sonnenaufgang seinen Durchgangspunkt im Süden erreichen. Bei einer Helligkeit von +7,9 mag. benötigen Sie mindestens ein ausreichend starkes Fernglas, besser noch ein Teleskop, um den äußeren Planeten zu entdecken. 

Uranus und Neptune relative Positionen, Mitte -Juni

Uranus und Neptune relative Positionen, Mitte -Juni. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Gegen Ende des Monats geht Uranus, +5,8 mag. hell,  im Sternbild Widder 1 1/2 Stunden vor der Sonne auf, und den ganzen Monat Juni hindurch ist es eine große Herausforderung gewesen, den Planeten im morgendlichen Zwielicht zu beobachten, der allerdings aufgrund seiner weitaus höheren Helligkeit leichter mit Ferngläsern oder Teleskopen zu finden ist als sein lichtschwächerer Nachbar Neptun. 

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Kometen

Der Komet PanSTARRS C/2016 M1 ist der einzige einigermaßen helle Komet, der aus bestimmten Gebieten dieser Erde relativ leicht zu beobachten ist während seiner Reise südlich durch das Sternbild Schütze. 

Es ist schwierig, Voraussagen betreffend der Helligkeit des Kometen zu machen, aber sie sollte im besten Falle die 7. Helligkeitsstufe erreichen. Wahrscheinlicher jedoch wird sie zwischen der 8. und 9. Stufe liegen, da der Komet sich auf die Sonne zubewegt. Es ist schade für die Beobachter in den höheren nördlichen Breitengraden, dass der Komet  sehr schnell gegen den südlichen Horizont absinkt, und die Anwesenheit des hellen Dreiviertelmondes zu Beginn des Monats im selben Himmelsgebiet macht Beobachtungen nicht eben leichter.

Um den 8. Juni herum hat sich der Altsichelmond weit genug aus der Himmelsregion entfernt, in welcher der Komet sich befindet, um einigermaßen vernünftige Observationen durchführen zu können, wobei allerdings atmosphärische Abschwächungen für die Beobachter der höheren nördlichen Breitengrade sich dabei negativ auswirken können. Am Morgen des 8. Juni befindet sich C/2016 M1 knapp 1/2 Grad nordwestlich von Askella (lat. für die Achsel), die Bezeichnung für den Stern Zeta Sagittarii, dem zweiten Magnituden-Stern im Sternbild Schütze, welcher den Boden des sehr bekannten "Teekessel-Merkmals" (teapot-feature) im Sternbild Schütze bildet. Dieser Hinweis wird das Auffinden des Kometen einfacher machen, einen halbwegs ordentlichen Himmel vorausgesetzt.

Komet PanSTARRS

Komet PanSTARRS Pfad im frühen Juni (Kometenposition am 8. Juni). Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Nach diesem Zeitpunkt werden Beobachtungen des Kometen für die Beobachter der nördlichen Hemisphäre schwierig, wenn nicht unmöglich, da die Bahn des Kometen ihn näher an den Horizont bringt. Sobald wir uns in der Mitte des Monats Juni bewegen, gehört die Beobachtung des Kometen ausschließlich den Himmelslesern der südlichen bzw. äquatorialen Regionen unserer Erde.

Der Komet 21P/Giacobini-Zinner wird in der nördlichen Himmels-Hemisphäre heller werden und sollte daher auch beobachtbar sein - ganz sicher in Teleskopen und größeren Ferngläsern. Dieser regelmäßig wiederkehrende Komet (im Umlaufzyklus von 6,5 Jahren) wird sich während des Monats Juni nördwärts durch das Sternbild Schwan (Cygnus) bewegen und sollte leicht aufzufinden sein. Der Komet wird in den Monaten August und September schnell heller werden, da diese Erscheinung in großer Nähe an der Erde vorbeizieht (in 0,39 AE = astronomische Einheit). Eventuell kann man diesem Ereignis mit bloßem Auge beiwohnen.

Komet Giacobini-Zinner Pfad

Komet Giacobini-Zinner Pfad im Juni (Kometenposition am1. Juni). Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

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Nachtleuchtende Wolken (Noctilucent Clouds)

Leuchtende Nachtwolken kann man oft im Juni sehen - ihre faserigen Spinnfäden-Strukturen erscheinen normalerweise tief am nördlichen Horizont, zwischen den Breitengraden 50 - 65 Grad, wenn sich die Sonne zwischen 6 und 16 Grad unter dem Horizont befindet. Der Ursprung dieser Nachtwolken ist noch nicht endgültig geklärt. Sie wurden erstmals 1885 beschrieben, zwei Jahre nach dem Vulkanausbruch des Krakatau, und deshalb glauben auch einige Forscher, dass sie eine Folgeerscheinung des Vulkanausbruches sein könnten. Andere glauben, dass es sich um von Menschen gemachte atmosphärische Verunreinigungen handelt oder sogar um kondensierten Wasserdampf entlang der Pfade von verglühten Meteoren. Wie auch immer sie entstanden sein mögen, jetzt im Juni (und noch bis Ende Juli) kann man sie von den nördlichen Breitengraden aus am besten sehen. Es ist interessant zu wissen, dass die in der südlichen Hemisphäre beobachteten Leuchtenden Nachtwolken dort weit weniger oft vorkommen als ihre Gegenüber in der nördlichen Hemisphäre. Und jetzt ist definitiv die beste Zeit, um ihrem gespensterähnlichen Auftritt beizuwohnen.

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Deep Sky-Höhepunkte

... in den östlichen Regionen des Sternbildes Wasserschlange (Hydra), im Sternbild Rabe (Corvus), sowie im Süden des Sternbildes Jungfrau (Virgo).

Im letzten Monat haben wir das Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices) und das Galaxien-Becken des Sternbildes Jungfrau vorgestellt. In diesem Monat richten wir unseren Blick auf den südlichen Teil des Sternbildes Jungfrau und die weiteren Sternbilder, die sich noch weiter südlich befinden: auf den Schwanz von Hydra, der Wasserschlange, und auf Corvus, den Raben, mit dem Sternbild des Bechers (lat. crater, engl. the Cup) oben auf des Raben Rücken.

Östliche Hydra, Corvus, Crater und der Süden von Virgo

Östliche Hydra, Corvus, Crater und der Süden von Virgo. Image created with SkySafari 5 for Mac OS X, ©2010-2016 Simulation Curriculum Corp., skysafariastronomy.com.

Das erste wesentliche Objekt südlich des Galaxien-Beckens des Sternbildes Jungfrau ist die Galaxie NGC4697, eine hellere elliptische Galaxie, die 1784 vom britischen Astronomen William Herschel entdeckt wurde. Diese Galaxie ist ziemlich leicht mit kleineren Teleskopen aufzufinden, wie auch die benachbarte Galaxie NGC4699, eine ansprechende, gleichzeitg aber kompakte Spiralgalaxie, die knapp unter 3 Grad weiter südlich liegt. Mit +9,19 mag. ist NGC4697 zwar nicht besonders hell, kann aber trotzdem leicht gefunden werden, da sie an der Unterseite eines scheinbaren äquatorialen Dreiecks liegt, welches von den Sternen Gamma Virginis, auch genannt Porrima, einem bemerkenswerten Doppelstern, der sich gut als optischer Teststern eignet, sowie seinem NachbarnTheta Virgis, ebenfalls ein Doppelstern, geformt wird. Wenn man eine Linie zwischen diesen beiden Doppelsternen zieht, dann stößt man, nach halber Strecke in südlicher Richtung und knapp über 3 Grad, auf die Galaxie NGC4697. Man nimmt an, dass die Galaxie ungefähr 40 Millionen Lichtjahre von uns entfernt liegt.

NGC4697

NGC4697, Hubble Space Telescope Image. Public Domain.

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Das Sternbild Jungfrau hat sehr viele Glanzstücke zu bieten, aber ein besonders populäres Juwel ist M104, die Sombrero Galaxie, die ca. 6 Grad südlich der Galaxie NGC4697 gefunden werden kann.  

Der "Sombrero" wurde 1781 von Pierre Méchain entdeckt. Messier hatte die Entdeckung im selben Jahr zwar seiner Liste als Nachtrag hinzugefügt, aber erst zu Beginn der 1920er Jahre, als der französische Astronom Camille Flammarion diesen Nachtrag in Messiers Original-Notizen wiederentdeckte, wurde die Galaxie als offizielles Messier-Objekt gelistet. William Herschel entdeckte die Galaxie 1794 (lt. Internet, d. Verfasser), unabhängig von Méchains Entdeckung. Er bemerkte in seinem entdeckten Objekt das Erscheinen einer "schwarzen Schicht". Heute wissen wir, dass es sich dabei um eine auffällige Staubbahn handelt, welche die äußere Spiralstruktur des "Sombrero" umringt und der Galaxie ihren bezeichnenden und  zutreffenden Spitznamen gegeben hat.

Die Sombrero-Galaxie hat mit +8,0 mag. für eine Galaxie eine sehr akzeptable Helligkeit und mit 8,6 x 4,2 Bogenminuten im Ausmaß auch eine anständige Größe (dabei aber kaum übergroß). Die Galaxie kann mit Teleskopen und Ferngläsern aller Größen gefunden werden, aber im Gegensatz zu Aussagen in vielen Publikationen (welche dahin tendieren, die Größe von benötigten Teleskopen überzubewerten) wird auf jeden Fall ein hochwertiger 4-Zoll Refraktor, zusammen mit einer sehr dunklen Beobachtungsposition und einer geeigneten Dunkeladaption, benötigt, um die Staubbahn der Galaxie zu entdecken. Zugegebenermaßen kann die Staubbahn mit einem Reflektor von 8 - 10 Zoll Blendeneinstellung leichter entdeckt werden, wobei auch die genaue Form des Sombreros besser erkannt wird, aber dies sollte Beobachter kleinerer Instrumente nicht davon abhalten, sich auf die Suche zu machen. Denn einmal gefunden, wird die Galaxie so schnell nicht mehr vergessen werden, da sie so ein schönes Objekt ist. M104 sieht sogar noch spektakulärer aus, wenn sie abgelichtet wird, allerdings sollten Astrofotografien, die von britischen Beobachtungsstellen aus gemacht werden, sorgfältig im Voraus geplant werden, da die Galaxie nur für eine kurze Zeit in einer vertretbaren Höhe zum Horizont steht.

M104, Sombrero Galaxy

M104, Sombrero Galaxy - Hubble Space Telescope Image. Public Domian.

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Man vermutet, dass M104 ca. 30 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist, und Berechnungen zeigen, dass bei einem nur halb so großen Durchmesser (50.000 Lichtjahre) wie unsere Milchstraße, die M104-Galaxie beträchtlich heller ist und mehr zugehörige Kugelsternhaufen hat als unsere Milchstraße - nämlich 1200 bis 2000 verglichen mit den geschätzten 160 Kugelsternhaufen der Milchstraße; sie geht eher konform mit einer viel größeren sphärischen Galaxie wie die nahe Galaxie Virgo A (Messier 87). Man vermutet weiter, dass M104 ein supermassereiches Schwarzes Loch beherbergt und das erste Objekt ist, dessen Rotverschiebung gemessen worden ist, was beweist, dass M104 im Jahre 1912 eindeutig nicht Teil unserer Milchstraße gewesen ist.

Wir verlassen das Sternbild der Jungfrau auf ihrem Höhepunkt und bewegen uns weiter südlich in das Sternbild Hydra (Wasserschlange) und seine benachbarten Konstellationen. Hydra ist die größte Konstellation am Himmel: eine gewaltige schlangenförmige Anordnung von Sternen in der südlichen himmlischen Hemisphäre, ausgebreitet von ihren nördlichen Grenzen mit den Sternbildern Krebs und Einhorn (Monoceros) hin zu den Konstellationen von Waage (Libra), Wolf (Lupus) und Zentaur (Centaurus) an ihrer südlichen Spitze. Von einer sehr dunklen Beobachtungsposition aus kann man das Sternbild der Wasserschlange und ihre benachbarten und mythologisch verbundenen Sternbilder von Rabe und Becher relativ leicht entdecken, eine Beobachtung wird jedoch dann zu einer echten Herausforderung, wenn die Umgebung umweltverschmutzt ist.

In der griechischen Mythologie wird der Rabe mit dem Sternbild Becher und der Wasserschlange in Verbindung gebracht: Der Gott Apollo (griech. Apollon) schickte für eine Opfergabe an seinen Vater Zeus den Raben aus, damit dieser Wasser aus einer Quelle hole. Der Rabe griff sich den Becher und machte sich auf den Weg. Auf dem Weg dorthin sah er allerdings auf einem Feigenbaum noch nicht ganz reife Feigen, von denen er unbedingt kosten wollte. Also wartete er einige Tage, bis die Feigen reiften, und beendete erst dann seinen Auftrag. Um eine Entschuldigung für sein Zu-Spät-Kommen zu haben, griff er sich eine Wasserschlange und behauptete, diese habe den Weg zu der Quelle versperrt. Apollo aber durchschaute die Lüge und bestrafte den Raben dadurch, dass er zur Zeit der Feigenreife nicht mehr trinken kann, und versetzte ihn zur Warnung an den Himmel, zusammen mit dem Becher und der Wasserschlange. Die Wasserschlange sollte fortan darauf aufpassen, dass der Becher dem Raben kein Wasser mehr geben sollte. Die Geschichte erscheint ein wenig brutal, es sind aber doch nur kleine Fische im Gegensatz zu einigen der von den Göttern der klassischen Mythologie verhängten Strafen.

Die doch eher lichtschwache Konstellation des Bechers (Crater the Cup) sitzt scheinbar auf dem Rücken der Wasserschlange und beherbergt sehr viele Galaxien, von welchen allerdings keine heller als +11,0 mag. ist, abgesehen von der relativ bekannten Balkenspiralgalaxie NGC3887, die, +10,60 mag. hell, mit größeren Teleskopen von 8-Zoll Blenden und größer beobachtet werden kann, und ein echtes fotografisches Ziel ist. Die Galaxie wurde von Sir William Herschel im Jahre 1785 entdeckt und präsentiert sich als eine kompakte (3,5 x 2,7 Bogenminuten im Winkel-Durchmesser groß), beinahe stirnseitige Spirale, mit einem helleren Kern und ihren Spiralarmen, die zu einem umgebenden, neblig-dunstigen Lichthof geformt sind.

Die große Anzahl weiterer Galaxien im Becher liegt quasi in einem eigenen Reservat und ist nur mit noch größeren Instrumenten und schwärzeren Himmelsumgebungen zu erfassen.

Das benachbarte Sternbild Rabe ist als Sternengruppe ein wenig heller; die Gruppe präsentiert sich in einer auffälligen viereckigen Zusammenstellung. Arabische Astronomen identifizierten die Form der Konstellation als ein Zelt, chinesische Astronomen als eine Art Streitwagen, wiederum andere vermeinten, ein Segel zu sehen. Wie auch die benachbarte Becher-Konstellation, so enthält Rabe sehr viele Galaxien, wobei der größte Anteil der Galaxien als Überschuss von der benachbarten Jungfrau-Konstellation stammt. Leider sind auch hier die meisten Galaxien, wie auch bei der Becher-Konstellation, äußerst lichtschwach. Das hellste galaktische Objekt in diesem Sternbild stellt sich auf spektakuläre Art und Weise jedoch sowohl in Teleskopen als auch in der Astrofotografie dar: die Galaxien NGC4038 und 4039 - die Antennen-Galaxien. Es war wiederum Sir William Herschel, der  die Galaxien 1785 entdeckte, und diese beiden Spiralgalaxien sind das am nächsten liegende und das jüngste Beispiel von kollidierenden (in Wechselwirkung stehenden) Galaxien am gesamten Himmel. In einer Entfernung von 40-45 Millionen Lichtjahren sehen die "Antennen" wirklich so aus wie es ihr Spitzname suggeriert, da die zyklische Wechselwirkung der Kollisionen zwei riesige, lange Sternenbögen in beide Richtungen ausgesandt hat - 350.000 Lichtjahre in den schwarzen Weltraum hinein.

Mit einer Helligkeit von +10,30 mag. können die "Antennen" relativ einfach mit ausreichend groß ausgelegten Teleskopen erfasst werden, wobei beide Galaxien sich als benachbarte ohrförmig aussehende Objekte darstellen. Größere Instrumente von 8 - 10-Zoll Blendeneinstellung zeigen den Anfang des südlicheren Sternenbogens als einen kleinen spornartigen Punkt, der aus dem "Ohrläppchen" von NGC4039 hervorragt. Leider wird die wahre Beschaffenheit dieses einzigartigen Objektes nur durch die Astrofotografie aufgedeckt. Und für alle Beobachter mit entsprechender Ausrüstung, mit adäquater Himmels- und Beobachtungsumgebungen (bitte beachten: dieses Objekt liegt für Beobachter aus Großbritannien sehr weit südlich) sind die "Antennen" ein wunderbares Ziel für die Fotografie.

Die Antennen Galaxien

Die Antennen Galaxien, Hubble Space Telescope Image. Public Domain.

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Fünf Grad östlich und ein wenig nördlich der "Antennen" liegt der kompakte aber sehr schöne Planetarische Nebel NGC4361. Wie so viele andere Planetarische Nebel ist auch NGC4361 nicht sehr hell, in diesem Falle +11,0 mag., aber der Nebel ist sehr kompakt (1,6 x 0,6 Bogenminuten im Winkel-Durchmesser) und macht ihn damit so zu einem leichten Ziel in Teleskopen von 6 - 8 Zoll. NGC4361 bildet den rechten Winkelpunkt eines rechtwinkligen Dreiecks, das noch aus dem Stern Gamma Corvi (arab. Name: Gienah Gurab = Flügel des Raben) und dem Stern Delta Corvi (arab. Name: algorab = der Rabe) besteht. Von einer dunklen Beobachtungsposition aus ist der Nebel leicht vor dem Sternenhintergrund herauszufinden, auch aufgrund seiner etwas unebenen, beinahe holprigen Erscheinung. Sein zentraler Stern hat eine Helligkeit von +13,0 mag. Wie bei vielen Planetarischen Nebeln gewinnt die visuelle Beobachtung durch eine konstant hohe Vergrößerung und durch den Einsatz von entweder OIII- oder UHC-Filtern; dadurch wird der Kontrast zum Himmelshintergrund aufrechterhalten.  

NGC 4361 NGC 4361

NGC 4361. Image Credit: Adam Block/Mount Lemmon SkyCenter/University of Arizona - http://www.caelumobservatory.com/gallery/n4361.shtml. Creative Commons.

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Die beiden letzten Objekte, denen wir in diesem Monat unsere Aufmerksamkeit widmen, stellen immer wieder eine Herausforderung für Beobachter in der nördlichen Hemisphäre dar, da sie so weit südlich postitioniert sind. Das erste Objekt ist der Kugelsternhaufen M68, der 15 Grad genau südlich der Sombrero-Galaxie liegt, im Inneren des Sternbildes Wasserschlange. M68 ist ein echtes Messier-Objekt und wurde 1780 von ihm entdeckt. Fälschlicherweise hat man diese Entdeckung oft auch dem französischen Astronomen Pierre Méchain zugeschrieben. M68 ist mit +7,85 mag. nicht der hellste der Kugelsternhaufen, mit 3 Bogenminuten im Durchmesser ist er aber fast so groß wie der prominentere Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Hercules. Der Kugelsternhaufen ist, einmal lokalisiert, gut zu sehen in den meisten Teleskopen und Ferngläsern, obgleich M68 naturgemäß von größeren Instrumenten besser bestimmt werden kann, die auch die flache Kurve der dunklen Bahnen ungefähr südlich des Sternhaufens aufzeigen. M68 liegt ungefähr 33.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.

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Zum guten Schluss kommen wir zur wundervollen Spiralgalaxie M83 - ein echter Publikumshit, wie man in der Showbranche sagen würde, obgleich die Galaxie für Beobachter der nördlichen Gefilde eine echte Herausforderung darstellt, da sie nur zwischen 10 und 15 Grad über dem Horizont steht (beobachtet von 51 Grad). Beobachter der südlichen Hemisphäre können dieses wunderbare Objekt viel besser beobachten als die nördlichen Himmelsleser, da M83 in der Tat an der Grenze liegt zwischen den Sternbildern Wasserschlange und Zentaur. Diese Balkenspiralgalaxie hat eine Helligkeit von +7,5 mag. und ist 12,9 x 11,5 Bogenminuten groß; sie präsentiert sich uns von vorne (stirnseitig) und zeigt ihre wundervolle Struktur in all ihrem Glanz. Wie bei allen Deep Sky-Beobachtungen, so stimmt auch in diesem Fall die Vorgabe: je größer das Teleskop und je dunkler die Beobachtungsposition, desto mehr wird der Beobachter sehen und erkennen. Aber jeder wird mit jeder Art von optischer Hilfe etwas von M83 mitbekommen. Das ausgestreckte Teilstück des zentral liegenden Balkens von M83 ist das hervorstechendste Merkmal der Galaxie und kann relativ einfach mit großen Ferngläsern identifiziert werden. Seine ausgedehnten, in Schleifen ausgeformten Spiral-arme, die von dunklen Staubbahnen geteilt werden, bleiben allerdings der teleskopischen Beobachtung vorbehalten.

M83

M83. Image Credit: ESO. Creative Commons.

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Mit 15 Millionen Lichtjahren liegt M83 in einer relativ nahen Entfernung von uns, als Teil des erweiterten Zentaur-Galaxienhaufens. M83 ist mit einem Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren größenmäßig mit unserer Milchstraße zu vergleichen. Die Galaxie ist äußerst aktiv im Bereich Sternenbildung und sie enthält eine große Anzahl von heißen blauen Sternen und aktiven sternenbildende Wasserstoffnebel. So rege M83 auch in der Sternenbildung ist, so reich ist die Galaxie auch in Bezug auf das "Ableben" von Sternen: M83 hielt bislang den Rekord für die höchste Anzahl an Supernovae, die in einer einzigen Galaxie beobachtet worden sind; dieser Rekord wurde allerdings kürzlich von der Spiralgalaxie NGC6946 (im Sternbild Kepheus) übertroffen, und deren Anzahl an Supernovae (10 in den letzten 100 Jahren) wurde jetzt von der Spiralgalaxie M61 (im Sternbild Jungfrau) ebenfalls erreicht.

Es ist nicht verwunderlich, dass sich M83 außergewöhnlich gut fotografieren läßt, aber die Galaxie bleibt eine Domäne der sich weitaus südlicher aufhaltenden Astrofotografen, als die Fotografen im Vereinigten Königreich und Nordeuropa oder in den nördlichen Teilen Amerikas und Asiens. Die Himmelsleser in der südlichen Hemisphäre unseres Planeten sind hiermit noch einmal herzlich eingeladen, das Beste aus ihrer priviligierten Beobachtungssituation zu machen und M83 sowohl in visueller als auch fotografischer Hinsicht zu begleiten - sie ist eine Schönheit!

Vielen Dank für den Text an Kerin Smith ( Übersetzt aus dem englischen Original )

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