02.06.2021 07:44 Alter: 3 Jahre
Kategorie: Bresser, Astro-News, Start

Sternenhimmel im Juni

Weiße Nächte, Sonnenfinsternis und das Zentrum der Milchstraße über unseren Köpfen: Das bietet der Sternenhimmel im Juni

Es herrscht Sommer. Zumindest am Himmel – und unangefochtene Königin ist die Sonne. Für Astronomen kann es keinen schlechteren Monat geben, denn die Tageslänge beträgt im Juni rund 16 Stunden – gerade einmal zwei Stunden (je weiter im Norden Sie wohnen, noch weniger) ist es richtig finster. Unser monatlicher Sky Guide verrät Ihnen aber auch in diesem Monat wieder ganz genau, wie die Sterne im Juni 2021 stehen. Eine Zusammenfassung gibt es hier:

Es wird spät dunkel im Juni, die weißen Nächte haben begonnen und erst um Mitternacht ist es finster genug zum Sterne beobachten. Dann steht das Sommerdreieck aus Wega, Atair und Daneb schon hoch im Osten. Schlangenträger und Waage finden Sie im Süden, wo auch Antares im Skorpion hell und rötlich funkelt.

Partielle Sonnenfinsternis über Deutschland

Das Highlight in diesem Monat findet aber nicht bei Nacht, sondern am Tage statt: Am 10. Juni gegen Mittag erwarten wir in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis. Das bedeutet: Die Mondscheibe verdeckt nur einen Teil der Sonne. Je weiter nördlich Sie sich befinden, desto besser ist die Finsternis. Im Norden Deutschlands werden bis zu 20 Prozent der Sonne vom Neumond verdeckt. Unsere Leser im Süden haben fast schon Pech: Gerade einmal 6 Prozent der Sonnenscheibe werden hier vom Mond verdeckt – die Finsternis ist also kaum wahrnehmbar.

Leuchtende Nachtwolken

Jetzt im Juni können Sie außerdem Glück haben und die silbrig-blau leuchtenden Nachtwolken beobachten. Dieses seltene Phänomen tritt nur in den Sommermonaten auf und ereignet sich, wenn sehr hoch stehende Wolken (in einer Höhe von 80 Kilometern!) im einsetzenden Dunkel vom Sonnenlicht erfasst werden.

Milchstraße über unseren Köpfen

Prächtig funkelt jetzt im Juni das Sternenband der Milchstraße hoch über unseren Köpfen. Etwa zwei bis drei Handbreit ist es ab Mitternacht, wenn es schön dunkel ist, am wolkenlosen Himmel auszumachen. Besonders gute Sicht dürften Sie um den 10. Juni herum haben, denn dann ist Neumond und Sie haben beste Bedingungen für Ihre Beobachtungen. Ein paar besonders hübsche Objekte, die Sie mit einem Teleskop entdecken können: Der Garnelennebel IC 4628, ein Gebiet der Milchstraße, in dem neue Sterne entstehen, oder die Sombrero-Galaxie, eine Spiralgalaxie mit hellem, großen Wulst im Zentrum.

Zweimal zwei: Vier Planeten begleiten uns durch Sommer-Nächte

Zwei alte Bekannte begleiten die Milchstraße im Süden: Jupiter und Saturn sind als helle Lichter links neben unserer Heimatgalaxie auszumachen. Allerdings sind die beiden Gasriesen erst nach Mitternacht zu sehen. Vor ihnen betreten, nacheinander und kurz nach Sonnenuntergang gegen 21 Uhr, tief im Westen Venus und Mars die Himmelsbühne. Den Anfang macht Venus - ihr folgt, gegen 21:45 Uhr, Mars. Allerdings ist er mit einer scheinbaren Helligkeit von nur rund 1,7 mag (Venus bringt es auf -3,9 mag) deutlich dunkler und schwieriger auszumachen. Und es heißt: Abschied nehmen. Denn Mars verschwindet Ende Juni ganz vom Nachthimmel und zeigt sich erst wieder zum Jahresende, dann am morgendlichen Osthimmel.

Unser Beobachtungstipp: Am 12. und 13. Juni gesellt sich die schmale Sichel des zunehmenden Mondes ganz in die Nähe von Venus und Mars.

Keine gute Zeit für Sternschnuppen

Der Juni hat viel zu bieten, ist aber kein guter Sternschnuppen-Monat. Es gibt zwar etliche Meteorströme, die allerdings lassen ihre reichlichen Sternschnuppen meist bei Tageslicht regnen. Die nachtaktiven Meteorströme hingegen schicken nur wenige Sternschnuppen. Mit viel Glück können Sie in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni das Maximum der Juni-Bootiden beobachten. Die allerdings sind eine echte Wundertüte: In einigen Jahren haben sie kaum Meteore geschickt, dann wieder 50 bis 100 pro Stunde.

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