01.05.2020 11:33 Alter: 4 Jahre
Kategorie: Bresser, Astro-News, Press, Start, Start

Weiße Nächte im Wonnemonat Mai: Fünf sichtbare Planeten, leuchtende Nachtwolken und Sternschnuppen über Sternschnuppen

Unser Sky Guide für Mai 2020 ist da – die Highlights am Nachthimmel verraten wir Ihnen bereits hier.

Die weißen Nächte haben begonnen: Am Nordpol geht im Monatsverlauf die Sonne gar nicht mehr unter, hierzulande wird es zu Monatsbeginn erst um halb elf Uhr, Ende Mai sogar erst um Mitternacht richtig dunkel. Und es bleibt kaum Zeit, die Sternenpracht zu bewundern, denn gegen drei, vier Uhr am Morgen wird es auch schon wieder zu hell. Unser englischsprachiger Sky Guide verrät Ihnen, was Sie im Mai 2020 wann und wo beobachten können – einen Ausschnitt gibt es bereits hier.

Wenn es endlich richtig dunkel ist, stehen die Frühlingsbilder bereits hoch im Süden. Gegen Mitternacht lugt dann das Sommerdreieck über den Südost-Horizont. Kurz vor Sonnenaufgang können Sie im Osten sogar schon einen Blick auf das Herbstviereck erhaschen.



Spät am Abend oder in der Morgendämmerung: Leuchtende Nachtwolken

Im Mai können Sie endlich wieder leuchtende Nachtwolken entdecken. Das seltene Himmelschauspiel ist nur in den Sommernächten zwischen Mai und August zu sehen – und auch dann nur unter besonderen Bedingungen: Außergewöhnlich hoch stehende Wolken werden in der einsetzenden Dunkelheit von Sonnenlicht erfasst. Normalerweise schweben Wolken in etwa 13 Kilometern Höhe. Um zu leuchten, müssen sich Wolken in der Mesopause der Erdatmosphäre befinden – und das ist in mehr als 80 Kilometern Höhe! Zudem muss es sehr kalt sein, um die -120 Grad Celsius, denn es sind Eiskristalle in den Wolken, die das Sonnenlicht reflektieren und so zu leuchten scheinen. Platztausch zwischen Venus und Merkur am Abend

Venus, zu Beginn des Monats noch strahlender Abendstern am Westhimmel, verblasst im Monatsverlauf immer mehr. Ab dem 15. Mai gesellt sich Merkur zu ihr und ist etwa eine Handbreit rechts unter Venus zu erkennen. Zunächst nur wenige Minuten zwischen 21:15 Uhr und 21:30 Uhr, doch jeden Abend steht Merkur etwas höher und bleibt etwas länger sichtbar. Venus hingegen rast von unserer Sicht aus immer weiter auf die Sonne zu und ist Ende Mai gar nicht mehr zu sehen.

Unser Tipp: Am Abend des 22. Mai sind beide Planten nur einen halben Fingerbreit voneinander entfernt: Venus rechts, Merkur links. Zwei Abende später gesellt sich auch die junge Mondsichel dazu. Apropos Sichel: Auch Venus ist dann nur als schmale Sichel erkennbar – am besten nehmen Sie ein Fernglas mit Stativ zur Hand.



Planeten-Trio am Morgen

Am Südosthimmel reihen sich früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang, Jupiter, Saturn und Mars wie Perlen auf einer Kette aneinander. Der Auffälligste, weil hellste und größte des Planeten-Trios, ist Jupiter – er ist ganz rechts zu finden. Gleich neben ihm, nur gut zwei Fingerbreit entfernt, begleitet ihn Saturn in den Tag. Als letzter, ganz links folgt Mars. Der hübsche Anblick ist allerdings etwas für Frühaufsteher – und das auch nur bis etwa zur Monatsmitte: Bereits um halb sechs ist es schon wieder zu hell – gegen fünf Uhr in der Früh dürften Sie den besten Blick auf alle drei Planeten erhaschen, denn um diese Zeit ist Mars gerade eine halbe Stunde zuvor aufgegangen.

Ende Mai ist das Planeten-Trio dann etwas für Nachtschwärmer: Jupiter erscheint dann schon kurz nach Mitternacht am Südost-Himmel, gefolgt von Saturn gegen ein Uhr, bis sich etwa um drei Uhr Mars dazu gesellt.



Nächtelang Sternschnuppen

Die Mai-Aquariden kommen: Zwischen dem 3. und 10. Mai schicken die Mai-Aquariden im Schnitt dreißig Schnuppen pro Stunde. Die höchsten Fallraten werden in der Nacht auf den 6. Mai erwarten: Dann sind sechzig Sternschnuppen pro Stunde möglich! Sie können aber den ganzen Monat lang Sternschnuppen der Mai-Aquariden beobachten.

Ihren Namen verdanken die Mai-Aquariden übrigens dem Sternbild Wassermann (Aquarius), aus dem sie scheinbar kommen. Und weil Wassermann sich erst ab zwei Uhr in der Früh über den Osthorizont schält, ist die beste Beobachtungszeit zwischen vier und fünf Uhr. Danach ist es zu hell. Tatsächlich sind die Mai-Aquariden Staubspuren des Halleyschen Kometen, der zuletzt 1986 an der Erde vorbeizog.

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