01.02.2021 13:13 Alter: 3 Jahre
Kategorie: Bresser, Astro-News, Start, Start, Press

Sternenhimmel im Februar

Zarter Lichtkegel, helle Wintersterne und Planetenduo

Im Wintermonat Februar werden die Tage (endlich) wieder spürbar länger: Ganze elf Stunden dauert es zu Monatsende bereits von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Aber keine Sorge: Noch bleibt es lang genug richtig finster, um ausreichend Zeit für Beobachtungen des Sternenhimmels zu haben: Anfang Februar noch elf Stunden von etwa 19:00 Uhr bis 6:00 Uhr und Ende Februar immer noch neuneinhalb Stunden von etwa 19:40 Uhr bis 05:15 Uhr.


Welche Sterne und Planeten, planetarische Nebel und seltene Himmelserscheinungen im Februar auf Sie warten, haben wir in unserem Sky Guide Februar 2021 ausführlich zusammengestellt. Einen ersten Überblick gibt’s hier.

 

 

Seltenes Naturphänomen wieder da: Zodiakallicht Ende Februar zu beobachten


Ende Februar erwartet Sie das erste seltene Naturphänomen des Jahres: In der Abenddämmerung können Sie ab etwa 19:00 Uhr und unter sehr guten Bedingungen das so genannte Zodiakallicht entdecken.

Um diesen zarten Lichtkegel sehen zu können, müssen Sie bei klarem Wetter raus aus Ortschaften fahren, weit ab von jedweden künstlichen Lichts. Am besten suchen Sie sich eine kleine Anhöhe und richten Ihren Blick nach Westen. Es handelt sich dabei um Milliarden kleiner Staubpartikel in unserem Sonnensystem, die das Licht der gerade untergegangenen Sonne reflektieren.


Das Zodiakallicht ist in unseren Breiten nur zweimal im Jahr zu sehen: Das erste Mal in den Tagen um den 1. März herum. Das zweite Mal dann Mitte Oktober.

 

 

Planetenduo: Nur Mars und Uranus wandern über den Februarhimmel


Wurden wir in den vergangenen Monaten „planetentechnisch“ sehr verwöhnt – zum Teil zogen alle Planeten wie auf einer Perlenschnur aufgereiht über unseren Köpfen am Firmament vorbei – gestaltet sich der Februar vergleichsweise mau. Nur Mars ist noch mit bloßem Auge zu sehen. Der strahlt dafür hell und ist bereits kurz nach Sonnenuntergang hoch im Süden leicht zu entdecken. Im Teleskop ist das Planetenscheibchen aber sehr klein und zeigt so lange nach der Opposition kaum noch Details. Mit Hilfe eines Teleskops können Sie im Februar außerdem noch den Gasplaneten Uranus am frühen Abend entdecken. Heute Abend, am 1. Februar, ist es besonders leicht: Uranus steht nur einen Fingerbreit rechts unter Mars. Alle anderen Planeten unseres Sonnensystems befinden sich auf ihrer Bahn um die Sonne zu dicht an dem Zentralgestirn, so dass sie in ihrem Licht nicht zu sehen sind.

 

 

Interessante Zwillinge im prächtigen Wintersechseck


Dafür entschädigt das prächtige Wintersechseck – links von Mars zu finden – mit seinen hellen Sternen Capella im Fuhrmann, den Zwillingen Kastor und Pollux, Prokyon im kleinen Hund, Rigel im Orion, Aldebaran im Stier und Sirius, dem hellsten Fixstern am Himmel, im Großen Hund. Ab neun Uhr am Abend überspannt das Wintersechseck den gesamten Südhorizont.


Ein Blick zum Sternbild Zwilling lohnt ganz besonders: Schon mit bloßem Auge ist der Offene Sternhaufen M35 zu erkennen. Das Fleckchen erweist sich beim Blick durch ein Teleskop als lockerer Haufen aus etwa 200 Sternen. Insgesamt acht Sternhaufen befinden sich in den Zwillingen – und mit dem Eskimonebel ein prächtiger planetarischer Nebel. Die Wolke aus Staub und Gas ist der Rest eines sterbenden Sterns, der seine äußersten Hüllen abgestoßen hat.

 

 

Frühling voraus: Frühlingsbilder dominieren zweite Nachthälfte


Und während die Winterbilder über Ihrem Kopf vorbei ziehen, bringen sich in der späteren Nacht bereits von Osten herannahend die Frühlingsbilder in Stellung. Der Große Wagen und das Frühlingsdreieck künden in der zweiten Nachthälfte hoch im Süden vom baldigen Naturerwachen.


Aber noch einmal zurück zu den Winterbildern: Nicht weit entfernt von Himmelsjäger Orion und genau über dem Sternbild Stier schimmern die Plejaden. Die sieben Hauptsterne sind mit bloßem Auge zu erkennen – und bereits ein Fernglas mit 10- bis 12-facher Vergrößerung genügt, um eine ganze Menge Sterne, einem Nebelfeld gleich, erkennen zu können. Tatsächlich verbirgt sich dahinter ein Offener Sternhaufen aus mehreren tausend Sternen.


Ende Februar hat sich übrigens anderthalb Fingerbreit unter den Plejaden Mars „ins Bild geschoben“. Links von Mars können Sie das markante V des Sternbilds Stier entdecken, dessen Spitze Aldebaran (das Auge des Stiers) bildet, der beinah so hell leuchtet wie unser roter Nachbarplanet.

 

Kaum Sternschnuppen im Februar


„Wunschwünscher“ haben im Februar schlechte Karten: Nur einige wenige Meteore flitzen über den Nachthimmel. Am ehesten können Sie ein paar Sternschnuppen zwischen dem 22. und 26. Februar funkeln sehen. Dann sind gleich drei Meteorströme der Februar-Leoniden gleichzeitig aktiv – aber auch sie liefern nur zwei bis fünf Sternschnuppen pro Stunde.


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