01.08.2020 10:52 Alter: 4 Jahre
Kategorie: Bresser, Astro-News, Start, Start, Press

Der Sternenhimmel im August 2020: Es regnet Sterne!

Sternschnuppen über Sternschnuppen, eine prächtige Sommer-Milchstraße und alle Planeten unseres Sonnensystems

Die August-Nächte sind die vielleicht schönsten des Jahres. Erfahren Sie hier die Highlights der bevorstehenden Wochen – genaueste Angaben und noch mehr Beobachtungshinweise entnehmen Sie bitte unserem englischsprachigen Sky Guide für August 2020.

Im August nimmt die Tageslänge um ganze anderthalb Stunden ab. Scheint die Sonne zu Monatsanfang noch ganze 15 Stunden, sind es Ende August nur noch 13,5 Stunden. Ende August wird es dann bereits spürbar früher dunkel und die finstere Nacht dauert dann schon wieder sechseinhalb Stunden: von etwa 22:00 Uhr bis halb fünf in der Früh. Damit bleibt wieder mehr Zeit für Hobby-Astronomen und Himmelsforscher.

Sternschnuppen satt: Die Perseiden sind da

Schon seit ein paar Tagen flitzen sie über den Nachthimmel – im August scheint es jedoch Sternschnuppen regelrecht zu regnen: Die Perseiden sind da und schicken im August bis zu 100 Sternschnuppe pro Stunde. Grund für den Meteorstrom ist Komet 109P/Swift-Tuttle. Der hinterlässt auf seiner Umlaufbahn um die Sonne Unmengen an Staubteilchen in der Erdbahn, die in der Erdatmosphäre verglühen und auf diese Weise zu Sternschnuppen werden.

Seinen Namen leitet der Sternschnuppenstrom vom Sternbild Perseus ab, aus dem der Meteorstrom zu kommen scheint. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreichen die Perseiden ihr Maximum; am besten zu beobachten übrigens in der Zeit zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens, denn dann ist es dunkel genug. Am besten, Sie fahren raus aus den Städten und suchen sich einen erhöhten Platz – ein kleiner Hügel reicht schon. Nun nur noch den Blick in den Nordosthimmel richten, ein paar Minuten warten und schon es kann losgehen mit dem „Wunsch wünschen“. Die Perseiden schwächen sich in den folgenden Nächten zwar ab, sind aber noch bis zum 24. August aktiv.

Vier helle Planeten und drei „Planeten-Schmankerl“ für Astro-Profis

Schon in der Abenddämmerung am Südosthimmel leuchtet hell Jupiter, der bald schon Gesellschaft von Saturn bekommt. Der allerdings ist deutlich lichtschwächer und wird bereits jetzt schon vom immer heller werdenden Mars übertroffen. Etwa gegen 23.30 Uhr taucht unser roter Nachbarplanet Anfang August über dem Osthorizont auf – zu Monatsende bereits gegen 21:00 Uhr. Im Monatsverlauf legt Mars an Helligkeit (von -1,1 mag auf -1,8 mag) und scheinbarer Größe zu. Begleitet wird Mars übrigens von Neptun und Uranus: Die beiden Gasriesen nehmen den hellen Mars in ihre Mitte. Allerdings benötigen Sie mindestens ein sehr gutes Fernglas mit Stativ oder gleich ein Teleskop, um Mars´ Begleiter zu entdecken. Übrigens: Rechts über Mars befindet sich Neptun, links unter Mars Uranus.

Und noch ein besonderes Schmankerl hält der Nachthimmel für Profis bereit: Tief im Süden, genau zwischen Jupiter und Saturn können Sie Pluto entdecken!

Am Morgen, ab etwa 2:30 Uhr, überstrahlt die helle Venus alle anderen Himmelskörper und ist bis Sonnenaufgang nicht zu übersehen. Achten Sie aber mal in den ersten Augusttagen auf den kleinen, lichtschwachen Punkt, der gegen 5:00 Uhr über dem Osthorizont erscheint: Merkur ist mit etwas Glück und mit einem Fernglas noch etwa bis 5. August in der Morgendämmerung zu sehen. Aber noch einmal kurz zurück zu Venus: Am 15. August bekommt sie „Besuch“ vom abnehmenden Mond. Die schlanke Mondsichel steht dann gerade einmal drei Fingerbreit genau über dem Morgenstern.

Sommerdreieck hoch im Süden

Ab 23.00 Uhr beherrschen jedoch Wega, Deneb und Atair den Sternenhimmel. Sie bilden das Sommerdreieck, das im August hoch im Süden, steil über unseren Köpfen, steht. Wussten Sie eigentlich, dass Atair nicht kugelrund, sondern etwas abgeplattet ist? Grund ist die schier unglaublich schnelle Rotation dieses Sterns, die für jede Umdrehung nur sechseinhalb Stunden braucht. Zum Vergleich: Unsere Sonne braucht für eine Umdrehung 25 Tage.

Sommer-Milchstraße in voller Pracht



Ab Mitte August ist es nachts endlich wieder dunkel genug, um das zarte Band der Milchstraße in voller Pracht zu entdecken – es zieht sich mitten durch das Sommerdreieck, senkrecht über den gesamten Nachthimmel. Ab halb elf zu Monatsanfang, ab zehn Uhr zu Monatsende ist die beste Zeit, die Sommer-Milchstraße zu bestaunen. Links neben dem Sternenband – und nicht zu übersehen – funkeln übrigens die beiden Planeten Jupiter und Saturn.


Sky Guide für August 2020

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