25.03.2021 12:02 Alter: 3 Jahre
Kategorie: Bresser, Start, Start, Press, Bresser Junior

Auf das Ei gekommen

Experimente und Wissenswertes rund um das Osterei

Ostern ohne bunte Eier ist kaum vorstellbar. Unser Bresser Junior Team hat sich so ein Ei und die Tradition des Ostereis mal genauer angeschaut.


Ein alter Brauch


Schon seit der Antike gilt für die Menschen in verschiedenen Kulturen das Ei als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Kein Wunder, denn hinter jeder Eierschale verbirgt sich ein neues Leben. Schon im alten Rom haben sich die Menschen zur Feier der Tag- und Nacht-Gleiche (Frühlingsanfang) bunte Eier geschenkt. Dieser Tag markierte für die Menschen den Beginn eines neuen Jahres, denn jetzt erwachte die Natur nach ihrer Winterruhe zu neuem Leben.


Mit Entstehung des Christentums wurde der Brauch aufgegriffen und die Symbolik umgedeutet: Das Küken, das aus dem Ei schlüpft, erinnert an die Auferstehung von Jesus Christus, die an Ostern gefeiert wird. Das Ei ist deshalb für Christen ein ganz wichtiger Teil des Osterfestes: Es steht für Leben und Neuanfang. So wie ein Küken sich aus dem Ei befreit, hat sich auch Jesus aus seinem Grab befreit.


Eier sind wahre Wunder der Natur


Schauen wir mal ein Ei genauer an. Dann versteht ihr, warum gerade sie seit tausenden von Jahren als Symbol für Leben gelten. Die Eierschale ist einerseits dünn genug, damit ein Küken sie von innen aufpicken kann. Andererseits muss die Eierschale das Küken in seinem Inneren schützen. Sie darf also nicht so leicht zerbrechen.


Wir haben ein paar Familien-Experimente rund um das Ei zusammengestellt. Nachmachen ist ausdrücklich erlaubt:


Experiment 1: Ei in der Hand zerdrücken


Probiert es zunächst mit einem rohen Ei aus: Legt ein rohes Ei auf die ausgestreckte Handinnenfläche und umgreift es mit den Fingern. Traut euch ruhig, richtig fest zu drücken. Es wird nichts passieren.


Experiment 2: Ei fallen lassen


Geht mal raus auf eine Wiese und lasst das Ei aus der Hand fallen: Auch da wird es nicht kaputt gehen. Habt ihr einen Sandkasten oder gibt es in der Nähe einen größeren Sandhaufen? Bittet mal eure Eltern, das Ei aus größere Höhe auf den Sand fallen zu lassen: Dem Ei wird nichts passieren. Ein Vogel- oder Hühnerei kann gut fünf bis sechs Meter auf weichen Untergrund, wie Sand, fallen, ohne dass es kaputt geht.


Experiment 3: So viel Druck halten Eierschalen aus


Ihr könnt auch mit Hilfe von zwei gekochten Eiern testen, wie viel Druck so ein Ei tatsächlich aushalten kann. Schneidet ein gekochtes Ei mit einem scharfen Messer in der Mitte durch – eventuell lasst euch helfen – und löffelt den Inhalt erst mal aus. Die vier Schalenhälften werden nun mit der offenen Seite nach unten auf den Tisch gelegt und Bücher darauf gestapelt. Immer eines nach dem anderen. Ihr werdet staunen, wie viel Gewicht die Schalen aushalten, bis sie brechen.

Das hat mit der rundlichen Form des Eis zu tun: Druck von außen auf die Schale wird abgeleitet. Schließlich darf die brütende Henne das Ei mit ihrem Gewicht ja auch nicht zerdrücken.


Eierschale unter dem Mikroskop


Schauen wir uns die Eierschale noch genauer an und nehmen ein Mikroskop zu Hilfe. Zu erkennen sind ganz viele eng aneinandergedrückte Kristalle – das ist übrigens Calcium. Das ist der gleiche Stoff, ein Mineral, aus dem auch unsere Knochen bestehen. Zwischen den Kristallen erkennt ihr kleine Löcher. Das sind Poren. Durch diese Poren gelangt Luft von außen in das Ei und das Küken wird so mit Sauerstoff versorgt. Eine dünne Hautschicht (die habt ihr beim Eier pellen bestimmt schon bemerkt) unter der Eierschale schützt das Küken zusätzlich vor Bakterien und Staub.


Experiment 4: Der Frischetest


Um zu erkennen, ob ein Ei frisch ist, bevor ihr es bunt einfärbt, könnt ihr ganz einfach den Schwimmtest machen: Füllt ein Glas mit Leitungswasser und legt ein rohes Ei hinein. Sinkt es auf den Boden, ist es frisch. Bleibt es dort auf der Seite liegen, ist es ganz frisch. Stellt es sich leicht schräg mit der stumpfen Seite nach oben, ist es mindestens 7 Tage alt. Steht das Ei auf der Spitze, ist es schon etwa drei Wochen alt. Schwimmt das Ei aber oben und sinkt gar nicht erst zu Boden, ist es so alt, dass es ungenießbar ist. Dann ist schon so viel Luft durch die Poren der Eierschale gedrungen, dass sich im Inneren eine richtige Luftblase gebildet hat, die das Ei nach oben treiben lässt.


Viele weitere Experimente zum Nachmachen findet ihr und eure Eltern übrigens auch auf dem YouTube Forscherkanal des GUB e.V. (Gesellschaft für Umweltbildung Baden-Württemberg e.V.).


Die GUB hat den Kanal ganz neu eröffnet - hier findet ihr interessante Forscherfilme und tolle Experimente (unter anderem auch mit Mikroskopen von uns) zu den Themen Naturwissenschaften und Umwelt.


Und warum sind die Ostereier nun bunt?


Diese Tradition geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Im Mittelalter begannen die Menschen, die Eier für Ostern rot zu färben (später kamen auch andere Farben dazu). Das hatte einen ganz praktischen Nutzen: Von Aschermittwoch bis Ostern war Fastenzeit. Während dieser insgesamt 40 Tage war der Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten verboten – also auch von Eiern. Die Hühner legten natürlich trotzdem Eier – und um die nicht wegzuschmeißen, wurden die Eier gekocht, um sie haltbar zu machen, und eingefärbt, um sie von rohen Eiern zu unterscheiden. Nach Ende der Fastenzeit, also zu Ostern, wurden die Eier dann gegessen und verschenkt.


Nun wünschen wir euch und euren Eltern ein wunderschönes Osterfest, lasst euch die vielen bunten Eier gut schmecken und bleibt naturwissenschaftlich interessiert. Euer Team von Bresser Junior.

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