Die Perseiden sind da: Im August erwarten wir Sternschnuppen-Nächte satt

Highlights aus unserem Sky Guide: So stehen die Sterne im August 2021

Die vielleicht schönsten Nächte des Jahres stehen uns bevor: Schier unendlich viele Sternschnuppen – tatsächlich sind es um die 100 Stück pro Stunde –, eine fast senkrecht stehende Sommer-Milchstraße und die Planeten Saturn und Jupiter begleiten uns sehr auffällig durch warme Sommernächte. Und in diesem Jahr spielt sogar der Mond mit!
An dieser Stelle geben wir Ihnen einen Überblick über die Himmelsereignisse in diesem „Sternschnuppen-Monat“. Genaue Angaben und detaillierte Beobachtungshinweise finden Sie natürlich in unserem englischsprachigen Sky Guide für August 2021.
Die Sonne gibt langsam ihre Vormachtstellung am Himmel auf: Die Tageslänge nimmt im Monatsverlauf um ganze anderthalb Stunden ab. Scheint die Sonne zu Monatsbeginn im Schnitt noch ganze 15 Stunden, sind es Ende August nur noch 13,5 Stunden. Ende August wird es dann bereits spürbar früher dunkel und die finstere Nacht dauert immerhin schon wieder sechseinhalb Stunden: von circa 22:00 Uhr bis 4:30 in der Früh. Damit bleibt Hobby-Astronomen und Himmelsforschern wieder mehr Zeit für Beobachtungen am Nachthimmel.

Sterne und Sternbilder im August

Wenn es gegen 23.00 Uhr richtig dunkel ist, hat das Sommerdreieck hoch im Süden schon Stellung bezogen: Wega, Deneb und Atair beherrschen gut sichtbar den sommerlichen Sternenhimmel. Die drei hellen Hauptsterne von Leier, Schwan und Adler bilden das Sommerdreieck, das im August steil über unseren Köpfen, steht. Ganz in der Nähe von Wega können Sie übrigens bereits mit einem Fernglas das 160 Millionen Lichtjahre entferne Vierfach-Sternensystem Epsilon Lyrae entdecken. Bereits ein kleineres Teleskop zeigt Ihnen die beiden eng beieinander stehenden Sternpaare.
Zum Monatsende schieben sich von Osten her deutlich die Vorboten des Herbstes ins Bild. Allen voran Pegasus nimmt Ende August unübersehbar seinen Platz am Osthimmel ein.
Aber zurück zum Sommer: Ganz deutlich am Nachthimmel zu erkennen ist im Nordosten das „Himmels-W“ - die Sterne des Bildes Kassiopeia. Und genau unter Kassiopeia befindet sich das Sternbild Perseus, das jetzt im August die Hauptrolle am Nachthimmel übernimmt: Perseus schickt uns den schönsten Sternschnuppenstrom des Jahres!

Sternschnuppen satt: Die Perseiden sind da

Die Perseiden, wie der Sternschnuppenstrom heißt, schicken im August bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde. Seinen Namen verdankt der Sternschnuppenstrom tatsächlich Perseus, denn aus diesem Sternbild scheint der Meteorstrom zu kommen.
Ihr Maximum erreichen die Perseiden in der Nacht vom 11. auf den 12. August. Klaren Himmel vorausgesetzt, sind die Schnuppen am besten zu beobachten in der Zeit zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens, denn dann ist es dunkel genug. In diesem Jahr schenkt uns der Mond sogar noch bessere Chancen für´s Sternschnuppen gucken. Denn am 8. August ist Neumond und damit ist um den 12. August herum noch ausreichend dunkel.
Idealerweise fahren Sie raus aus den Städten und suchen sich einen erhöhten Platz – ein kleiner Hügel reicht schon. Nun nur noch den Blick in den Nordosthimmel richten, ein paar Minuten warten und schon es kann losgehen mit dem „Wunsch wünschen“. Die Perseiden schwächen sich in den folgenden Nächten zwar ab, sind aber noch bis zum 24. August aktiv.
Übrigens: Grund für den Meteorstrom ist Komet 109P/Swift-Tuttle. Der schickt auf seiner Umlaufbahn um die Sonne Unmengen an Staubteilchen Richtung Erde, die in der Erdatmosphäre verglühen und auf diese Weise zu Sternschnuppen werden.

Saturn und Jupiter in Opposition zur Sonne, heller Abendstern Venus

Schon kurz nach Sonnenuntergang leuchtet die helle Venus knapp über dem Westhorizont und wandert im August vom Sternbild Löwe in Jungfrau. Doch spielt Venus im August eher eine Nebenrolle, denn Saturn und Jupiter herrschen über den Nachthimmel. Sobald Venus im Westen untergegangen ist, betreten um etwa 22:00 Uhr die Gasriesen im Osten im Himmelsbühne. Saturn geht etwas früher auf als Jupiter.
Und beide Planeten haben jetzt den kleinsten Abstand zur Erde und sind „nur“ 600 Millionen Kilometer (Jupiter) und 1,3 Milliarden Kilometer (Saturn) von uns entfernt. Nicht nur das: Sie stehen am irdischen Himmel, im Sternbild Steinbock, genau gegenüber der Sonne. In dieser Opposition sind sie im August die ganze Nacht hindurch zu sehen und werden von der Sonne voll angestrahlt. Das macht sich auch deutlich bemerkbar: Sowohl Saturn als auch Jupiter leuchten im August so hell und erscheinen so groß wie sonst nicht. Saturn steht dabei bereits am 2. August der Sonne genau gegenüber, Jupiter am 20. August.
Erfahrene Beobachter, die ein lichtstarkes Teleskop besitzen, können in der späten Augustnacht Neptun und Uranus ausmachen: Die beiden äußersten Planeten unseres Sonnensystems sind Anfang August ab halb eins (Neptun) und halb zwei (Uranus) am nächtlichen Osthimmel zu beobachten. Ende August sind beide Eisplaneten fast drei Stunden früher zu entdecken. Suchen Sie die auffälligen Plejaden und Sie entdecken eine Handbreit rechts davon Uranus. Gut zwei Handbreit links von Jupiter können Sie Neptun ansteuern.

Sommer-Milchstraße in voller Pracht

Ab Mitte August ist es dunkel genug, um das zarte Band der Milchstraße in voller Pracht zu entdecken – es zieht sich mitten durch das Sommerdreieck, senkrecht über den gesamten Nachthimmel. Ab halb elf zu Monatsanfang, ab zehn Uhr zu Monatsende ist die beste Zeit, die Sommer-Milchstraße zu bestaunen. Links neben dem Sternenband – und nicht zu übersehen – funkelt übrigens das Brüderpaar aus Jupiter und Saturn. Beide Gasriesen stehen dicht beisammen und bildet einen hellen Doppelpunkt – der größere, hellere ist dann Jupiter.

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