Herbstanfang am Sternenhimmel:

Tag-und-Nachtgleiche, zwei Galaxien, drei helle Planeten und ein auffälliges Sternen-Quadrat

Der Herbst hält Einzug: Langsam aber sicher weicht die Sonne zurück und schon ab neun Uhr am Abend ist es dunkle Nacht. Sternenfreunde freut es, denn endlich bleibt wieder genug Zeit die Schönheiten des Nachthimmels zu entdecken, inklusive lichtschwacher Objekte wie die Milchstraße. Die Highlights im Monat September haben wir hier zusammengestellt, Details und weitere Beobachtungstipps entnehmen Sie bitte unserem Sky Guide für September 2021

Sternschnuppen-Jäger Anfang September aufgepasst

Das erste Highlight gab es zwar schon letzte Nacht, als der Sternschnuppenstrom der Aurigiden mit einem heftigen Ausbruch um die 100 Sternschnuppen kurz vor Mitternacht sein Maximum erreichte. Wer sie verpasst hat, sei getröstet: Kommende Woche, am 9 September, erreichen die September-Perseiden ihren Höhepunkt. Dieser ist zwar lange nicht vergleichbar mit den August-Perseiden, ist aber bis Dezember der letzte Sternschnuppenstrom.
Rund fünf Meteore pro Stunde schicken die September-Perseiden – und in diesem Jahr könnten Sie Glück haben, einige davon zu entdecken: Wenn ab 23:00 Uhr das Sternbild Perseus, in dem der Radiant der Sternschnuppen liegt, in günstiger Höhe steht, ist die schlanke Mondsichel schon lange untergegangen (gegen 21.00 Uhr) und Beobachtungen werden nicht vom Mondlicht gestört.

Auffällig helles Sternen-Quadrat

Und wenn Sie schon einmal Perseus entdeckt haben, sind Pegasus und Andromeda nicht weit. Die drei Sternbilder künden den bevorstehenden Herbst an. Hoch im Süden haben die typischen Herbststernbilder nämlich schon kurz vor Mitternacht Stellung bezogen und die hellen Sterne des Herbstvierecks – Algenib, Scheat, Markab und Sirrah – sind gut auszumachen. Drei von ihnen gehören zum Sternbild Pegasus, nur Sirrah ist aus dem Nachbarsternbild Andromeda. Diese auffällige Konstellation wandert bis Ende Oktober von Nordost nach Südost.

Blick in unsere Nachbargalaxie

Apropos Andromeda: Das Sternbild links neben dem Herbstviereck gibt den Blick auf unsere Nachbargalaxie frei. Die Andromedagalaxie ist bei wolkenlosen Himmel und von einem dunklen Standort aus als Nebelfleck (deshalb wird die Galaxie auch Andromedanebel genannt) erkennbar, denn sie erscheint fast doppelt so groß wie der Vollmond. Das entspricht etwa der Breite von 4 Fingern am ausgestreckten Arm. Trotz dieser Größe und der relativen Nähe zu uns benötigt das Licht der Galaxie etwa 2.5 Mio. Jahre bis wir es sehen können. Wir sehen die Galaxie also so, wie sie eigentlich zur frühesten Steinzeit ausgesehen hat. Die spiralförmige Ansammlung der Sterne bzw. Staubbänder ist aber nur mit Hilfe eines Teleskops erkennbar.

Heimatgalaxie in voller Pracht

Unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, können Sie jetzt im September noch einmal in ihrer Pracht bestaunen – am besten um den 7. September herum, denn die Neumondnächte lassen einen ungestörten Blick auf das galaktische Zentrum der Milchstraße zu.

Drei helle Planeten und zwei heimliche Besucher

Links neben der Milchstraße können Sie gut zwei helle Lichtpunkte ausmachen: Das sind die beiden Planeten Jupiter und Saturn. Das auffällige Planetenpaar steht dicht beieinander und sieht aus wie ein Doppelstern. Der linke, auffällig hellere der beiden Planeten ist Jupiter, der kleinere rechts ist Saturn.
Jupiter mit seiner scheinbaren Helligkeit von -2,8 mag muss sich allerdings Venus geschlagen geben. Unser innerer Nachbarplanet mit seiner scheinbaren Helligkeit von -4 mag steht kurz nach Sonnenuntergang als Abendstern allerdings so tief am Südwest-Horizont, dass er fast schon übersehen wird.
Für geübte Beobachter, die mindestens ein gutes, lichtstarkes Astro-Fernglas oder besser noch ein Teleskop besitzen, zeigen sich auch Neptun und Uranus. Anfang des Monats können Sie Neptun ab etwa 22.15 Uhr über dem Osthorizont entdecken, Uranus folgt gegen 23.00 Uhr. Ende September ist es ab halb neun schon dunkel genug, beide Planeten auszumachen.

Herbstanfang und Tag- und Nachtgleiche fallen drei Tage auseinander

Im September ist auch Herbstanfang und damit Monat der Tag- und Nachtgleiche. Doch beide Ereignisse fallen nicht auf denselben Tag!
Am 22. September dieses Jahres passiert die Sonne um exakt 21.21 Uhr den Herbstpunkt. Oder anders ausgedrückt: Ihre Bahn schneidet zu dieser Zeit den Himmelsäquator und die Sonne steht genau senkrecht über dem Äquator. Allerdings ist der Tag noch neun Minuten länger als die Nacht. Tag- und Nachtgleiche ist nämlich erst am 25. September.
Wie kommt das? Der obere Rand der Sonnenscheibe ist ausschlaggebend für den exakten Zeitpunkt von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Dieser erscheint erst am 25. September in der Früh um 7:05 Uhr über dem Horizont und verschwindet am Abend des selben Tages um 19:05 Uhr unter dem Horizont. Tag und Nacht dauern also erst am 25. September exakt 12 Stunden.
Danach werden die Tage immer kürzer, die Nächte dafür länger. Schon zu Monatsende bleibt es eine viertel Stunde länger dunkel als noch am 22. September. Insgesamt schrumpft die Tageslänge vom 1. September zum 30. September um eine Stunde und vierzig Minuten.

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