Partielle Sonnenfinsternis

Naturspektakel über Deutschland: Partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni

Erstmals seit 2015 gibt es in diesem Jahr, am 10. Juni, über Deutschland wieder eine partielle Sonnenfinsternis. Wenngleich das Ereignis hierzulande nicht so spektakulär ausfällt – denn es wird gerade einmal ein Fünftel der Sonne verdeckt sein – steigt die Vorfreude auf das seltene Spektakel. Helmut Ebbert, Geschäftsführer des Optik-Spezialisten BRESSER GmbH aus Rhede, informiert: „Wie viel von der Sonnenfinsternis tatsächlich zu sehen sein wird, hängt davon ab, wo in Deutschland man sich befindet. Im Norden werden beispielsweise rund 20 Prozent der Sonne verdunkelt, in Süddeutschland ist die Sonnenfinsternis hingegen kaum wahrnehmbar. Dort werden nur sechs bis acht Prozent verdunkelt. Bei uns in Rhede werden immerhin exakt 15,8 Prozent der Sonne vom Mondschatten verdeckt sein.“

Die partielle Sonnenfinsternis beginnt in Rhede um 11.21 Uhr. Da sich der Mondschatten von West nach Ost bewegt, wird die partielle Sonnenfinsternis beispielsweise in Berlin erst 15 Minuten später, um 11.36 Uhr, beginnen. Das Naturspektakel über Rhede dauert exakt zwei Stunden, neun Minuten und 52 Sekunden. Rund eine Stunde nach Beginn der partiellen Sonnenfinsternis ist ihr Höhepunkt erreicht. Die beste Chance, einen Blick auf das Zusammenspiel von Sonne und Mond zu erhaschen, wird für 12:25 Uhr erwartet.

„Damit eine Sonnenfinsternis astronomisch überhaupt möglich ist, muss Neumond sein. In der Regel kreuzt der Mond den Winkel zwischen Erde und Sonne nicht direkt. Doch am 10. Juni schiebt sich der Mond in eine Linie mit unserer Erde und der Sonne, sodass die Lichtstrahlen der Sonne vom Mond abgeschirmt werden“, erklärt Helmut Ebbert.

Ringförmige Sonnenfinsternis am Nordpol

Die Sonnenfinsternis ist nur auf Teilen der Nordhalbkugel zu sehen: Sie beginnt im Osten Kanadas. Von dort streicht der Mondschatten weiter über das Nordpolarmeer, den Nordwesten Grönlands zum Nordpol und endet in Sibiriens Nordosten. „Am Nordpol erwarten wir in einer 500 Kilometer breiten Zone eine ringförmige Sonnenfinsternis. Die Mondscheibe schiebt sich hier komplett vor die Sonne. Da der Mond auf seiner elliptischen Bahn um die Erde aber gerade weit von uns entfernt ist, ist von der Erde aus gesehen die Mondscheibe kleiner als die Sonnenscheibe. Deshalb bleibt ein spektakulär strahlender Sonnenring um die Mondscheibe sichtbar.“ Je weiter südlicher der 500 Kilometer-Zone man kommt, desto weniger wird von der Sonnenscheibe verdunkelt. Deshalb sind es über Deutschland maximal rund 20 Prozent.

Beobachtung nur mit SoFi-Brille

Wer die Verfinsterung sicher beobachten will, sollte eine spezielle Sonnenfinsternis-Brille nutzen. Eine normale Sonnenbrille reicht nicht aus. „Der ungeschützte Blick in die Sonne kann die Netzhaut verbrennen und zur Erblindung führen“, warnt Ebbert eindringlich. „Auf keinen Fall darf die Verfinsterung ohne Spezialfilter durch ein Teleskop oder ein Fernglas beobachtet werden. Die Filterfolien werden vor der Linsenöffnung montiert. Es genügt nicht, eine Sonnenfinsternis-Brille vor die Linse zu halten“, so der Experte weiter.

Nächste Sonnenfinsternis bereits 2022

Wer die Sonnenfinsternis verpasst, sei getröstet: Bereits nächstes Jahr, am 25. Oktober 2022, gibt es über Deutschland wieder eine partielle Sonnenfinsternis. Rund 23 Prozent der Sonne werden dann von der Mondscheibe verdeckt sein. „Auf eine totale Sonnenfinsternis in Deutschland müssen wir lange warten. Erst am 3. September 2081 ist es soweit. Alternativ empfehlen wir, sich den 12. August 2026 vorzumerken. Über Deutschland wird der Mond dann immerhin weit mehr als die Hälfte der Sonne verdecken. Über Spanien und Island wird es dann sogar eine totale Sonnenfinsternis geben“, sagt Helmut Ebbert.

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